Lebenshilfe Österreich begrüßt heutigen Ministerratsbeschluss als wichtigen Schritt in Richtung „Lohn statt Taschengeld“

Zugang zu regulärem Arbeitsmarkt und faire Entlohnung als Meilenstein für Menschen mit Behinderungen

Philippe Narval
Lebenshilfe Österreich

Vor über einem Jahrzehnt brachte die Lebenshilfe Österreich die Forderung „Lohn statt Taschengeld“ als grundlegende inklusionspolitische Forderung ein. Seitdem setzt sich die Lebenshilfe für faire Entlohnung und den Zugang ihrer Klientinnen und Klienten zum regulären Arbeitsmarkt ein.

Als Interessenvertretung von Menschen mit intellektuellen Behinderungen sieht die Lebenshilfe Österreich deshalb den heutigen Ministerratsbeschluss zur Finanzierung von Pilotprojekten zur Integration von Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt als einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung dieser Forderung und zur Schaffung eines inklusiven Arbeitsmarktes.

In den geplanten Pilotprojekten soll genau erprobt werden, wie sich die Lebensumwelten von Menschen mit Behinderungen verändern, wenn ein Wechsel vom dritten Arbeitsmarkt (Werkstätten-Beschäftigung) in den ersten Arbeitsmarkt (reguläres Anstellungsverhältnis) stattfindet.

Ein erstes Projekt läuft seit Herbst 2023 erfolgreich im Bundesland Kärnten, finanziert sowohl vom Land als auch vom Europäischen Sozialfonds.

„Die Bewilligung finanzieller Mittel für Pilotprojekte stellt eine Möglichkeit dar, innovative Lösungsansätze unter realen Bedingungen zu testen. Zugleich bekommen Menschen mit Behinderungen endlich die Chance, ihr volles Potenzial auf dem regulären Arbeitsmarkt zu entfalten“, berichtet die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Kärnten, Silke Ehrenbrandtner, aus der Praxis.


Die Worte einer Projekt-Teilnehmerin, Cornelia N., verdeutlichen die Bedeutung solcher Initiativen: „Ich möchte zeigen, dass ich da bin, dass ich arbeiten kann und Erfolg haben kann. Ich bin eine Person mit Behinderung und benötige Zeit, aber ich kann arbeiten.“

Weitere Lebenshilfen in anderen Bundesländern wollen nun, dank der Initiative der Bundesregierung, mit weiteren Pilotprojekten für einen inklusiven Arbeitsmarkt und der Transformation des „Werkstätten-Modells“ in die Umsetzung gehen.

„Diese Maßnahme zur Finanzierung von Pilotprojekten zur Integration von Menschen mit Behinderungen in den regulären Arbeitsmarkt, die heute im Pressefoyer nach dem Ministerrat von Bundesminister Johannes Rauch und ÖVP-Klubobmann August Wöginger präsentiert wurde, kommt genau zum entscheidenden Zeitpunkt. Wir können stumme Konzeptpapiere endlich zum Leben erwecken und kommen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich einen Schritt näher“ ordnet Generalsekretär Philippe Narval die heutige Entscheidung der Bundesregierung aus Sicht der Lebenshilfe Österreich ein.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Kommentar

  • Sehr geehrter Herr Generalsekretär der Lebenshilfe- Österreich,
    warum setzen Sie sich so vehement für „Lohn statt Taschengeld“ in Ihren Werkstätten ein?
    Wenn man weiter denkt, sei zu beachten, dass die Klienten in Ihren Einrichtungen (geschlossenen Systemen) ohnedies nicht die Möglichkeit und das Recht haben, ihr redlich verdientes Geld auszugeben, da sie ja aus diesem geschlossenen System so gut wie nicht hin(auskommen)!
    Wer profitiert hier wieder einmal mehr, der Geldverwalter oder der Geldverdiener?
    Eine einzige Augenauswischerei!
    Das Balawa Pilotprojekte kann ich nicht mehr hören und schon gar nicht von LH.- Vertretern, die den Status quo um jeden Preis aufrecht erhalten wollen!