Lebenshilfe: Volle Unterstützung für Haupt!

"Minister Haupt hat verstanden"

Logo Lebenshilfe Österreich
Lebenshilfe Österreich

Die Lebenshilfe Österreich, Bundesvereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung, ist hocherfreut über die Ankündigung von Minister Herbert Haupt im ORF-Mittagsjournal, daß er den fristenlosen Schwangerschaftsabbruch wegen einer möglichen Behinderung abschaffen will.

Heinz Fischer, Präsident der Lebenshilfe Österreich: „Minister Haupt hat verstanden, daß es sich dabei um eine klare Diskriminierung von behindertem Leben handelt.“ Völlig unbegründet seien die Reaktionen mancher Politikerinnen, die die Fristenlösung als Gesamtkonzept in Gefahr sehen.

Der Schwangerschaftsabbruch ist in Österreich im Strafgesetzbuch geregelt. Die sogenannte „Fristenlösung“ bedeutet, daß Abtreibung innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei ist. „Diese Fristenlösung steht für die Lebenshilfe nicht zur Diskussion,“ betont Fischer.

„Endlich ernsthaft diskutiert muß aber werden, warum ungeborenes Leben mit möglicher Behinderung überhaupt keinen Schutzanspruch hat, ja sogar gezielt vernichtet wird.“ Die sogenannte „Eugenische Indikation“ läßt Abtreibungen bis unmittelbar vor Geburtsbeginn zu, wenn die Möglichkeit besteht, daß das Kind behindert ist.

Die Lebenshilfe Österreich versucht seit Jahren durchzusetzen, daß die Eugenische Indikation abgeschafft wird. Fischer: „Diese Gesetzespassage bewertet Leben nach behindert oder nicht behindert. Die Diagnose behindert ist in viel zu vielen Fällen tödlich.“ Dieser Meinung schloß sich erst im vergangenen Juni der Vorarlberger Landtag an. Auf Initiative der Präsidentin der Lebenshilfe Vorarlberg, LAbg. Dr. Gabriele Nußbaumer, wurde die Bundesregierung vom Landtag aufgefordert, diese Diskriminierung zu beseitigen.

Die Reaktionen auf Haupts Aussagen von Politikerinnen wie Renate Csörgits, ÖGB, oder Andrea Kunzl, SPÖ, seien „völlig unbegründet. Es scheint ein Abwehrreflex zu existieren, sobald das Stichwort Abtreibung in egal welchem Zusammenhang fällt, der jede vernünftige Diskussion über Menschenrechte von Menschen mit Behinderung unmöglich macht,“ vermutet Fischer. Er und mit ihm die Frauen im Vorstand der Lebenshilfe Österreich seien jederzeit gerne bereit, diese Diskussion aufzunehmen.

„Wir hoffen“, so Fischer abschließend, „daß sich Minister Haupt nicht durch unreflektierte Proteste von seinem Weg zu einer Gleichbehandlung aller ungeborenen Kinder abbringen läßt.“

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich