Lehrbuch Österreichisches Strafrecht: Besonderer Teil I, §§ 75 bis 168b StGB

Eine flüssig lesbare Einführung in die Delikte gegen Leib und Leben, Freiheit, Ehre, Privatsphäre und fremdes Vermögen

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Der gegenständliche Band will vor allem StudentInnen ansprechen. In, auch für AnfängerInnen leicht lesbarer Form wird der Hauptteil des Strafgesetzbuches, der die Delikte gegen Leib und Leben (körperliche Unversehrtheit), Freiheit, Ehre, Privatsphäre und fremdes Vermögen umfasst, erläutert und näher gebracht. Die dadurch bedingte leichte Verständlichkeit macht aber dieses Lehrbuch auch für all diejenigen besonders wertvoll, die sich in ihrer täglichen Arbeit immer wieder mit strafrechtlichen Aspekten auseinandersetzen müssen, selbst aber keine JuristInnen sind.

Das Anliegen der Verfasser, in einem klaren, einfach formulierten und kurz gefassten Text die einzelnen Paragraphen zu erläutern, ist bestens gelungen. Der Text verzichtet – wo immer es möglich ist – auf juristischen Fachjargon und ist kurz und prägnant. Juristische Fachausdrücke werden in verständlicher Form dargelegt und in anschaulichen Beispielen verdeutlicht. Den wesentlichen Paragraphengruppen ist jeweils ein ausführlicher Verweis auf das dazu vorhandene Schrifttum vorangestellt, dafür verzichten die Autoren in wohltuender Weise auf verwirrende Fußnoten und stellen den Autorenverweis gleich in den Text.

Die Fall-Beispiele sind so ausgewählt und dargestellt, dass auch diejenigen, denen die juristische Denkweise nicht so vertraut ist, den Sinn und Hintergrund der einzelnen Bestimmungen leicht verstehen können.

In diesem Zusammenhang ist uns lediglich auf Seite 129 RZ 7 zur „üblen Nachrede“ ein Ein-Satz-Kommentar aufgefallen, der im Kreis der mit Antidiskriminierung, insbesondere in Bezug auf die sexuelle Orientierung befassten LeserInnen zu einem empörten Aufschrei Anlass geben kann. Die Tatsache, dass die Bezeichnung als homosexuell, schwul oder lesbisch als „üble Nachrede“ im Sinne des Strafgesetzes angesehen wird, widerspricht wohl den menschenrechtlichen und gleichbehandlungskonformen Intentionen niemanden auf Grund seiner sexuellen Ausrichtung zu diskriminieren. Eine kurze Passage, die sich hoffentlich in einer nächsten Auflage von selbst erübrigen wird. (Das vom Autor in Klammer gesetzte „noch“ lässt hoffen.)

Erfreulich ist auch, dass die Autoren schon jetzt jene Änderungen erwähnen, die sich durch das Strafprozessreformbegleitgesetz I ergeben werden, sowie die eingearbeitete Judikatur neuesten Datums (bis Juni 2007). Somit ist nicht nur auf Grund des erschwinglichen Preises die Anschaffung des Bandes eine nachhaltige und lohnende Ausgabe.

Christian Bertel und Klaus Schwaighofer: Östereichisches Strafrecht – Besonderer Teil ( §§ 75 bis 168b StGB) 10., vollständig überarbeitete Auflage; € 29,95. Siehe im Web hier

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