Nachhilfe für einen Sektionschef: So geht Inklusion in der Schule

Sehr geehrter Herr Mag. Nekula,
das Neue Jahr beginnen wir mit einer kleinen Serie über den Index für Inklusion. Der Index für Inklusion ist ein international entwickeltes und erprobtes Instrument für die Entwicklung von inklusiven Schulen, bei der die Weiterentwicklung ganzer Schulen im Mittelpunkt steht.
Auf der Basis einer umfassenden, stark partizipativ angelegten Selbstevaluation erarbeiten Schulen mit dem Index konkrete Schritte und Maßnahmen in Richtung Inklusion. Dabei sind alle einbezogen und können ihre Perspektive einbringen: LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern. Mit dem Index für Inklusion kann bereits in der Volksschule gearbeitet werden.
Inhaltlich sind im Index drei Dimensionen verankert, die für erfolgreiche inklusive Schulen relevant sind:
- Dimension A: Inklusive Kulturen schaffen
- Dimension B: Inklusive Strukturen etablieren
- Dimension C: Inklusive Praktiken entwickeln
Anhand von detaillierten Fragen werden diese Dimensionen kritisch beleuchtet und hinterfragt, auf Basis der Antworten entwickeln LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern gemeinsam die nächsten Schritte in Richtung Inklusion. Diese werden nach einer Weile auf ihren Erfolg hin überprüft und dienen als Ausgangspunkt für die nächste Stufe der Auseinandersetzung.
Für eine Einführung in den Index für Inklusion empfehlen wir einen Text von Ines Boban und Andreas Hinz. Die beiden renommierten IntegrationspädagogInnen haben den Index für Inklusion aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und für hiesige Verhältnisse adaptiert. In diesem kurzen und gut lesbaren Text aus dem Jahr 2003 beschreiben Boban und Hinz den Entstehungshintergrund, den Aufbau und die Methodik des Index für Inklusion:
Boban, Ines; Hinz, Andreas (2003). Der Index für Inklusion – eine Möglichkeit zur Selbstevaluation von „Schulen für alle“. In: Feuser, Georg (Hg.) (2003). Integration heute – Perspektiven ihrer Weiterentwicklung in Theorie und Praxis. Bd. 1 der Reihe „Behindertenpädagogik und Integration“. Frankfurt/M.: Peter Lang Europ. Verlag der Wissenschaften, 37-46.
Der Einfachheit halber hier auch ein Link im Internet zum Text.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Flieger und Volker Schönwiese
Teil der Serie: So geht Inklusion in der Schule
Dieser Text ist Teil der Serie „Nachhilfe für einen Sektionschef: So geht Inklusion in der Schule„. Mit dieser Informations- und Materialsammlung soll Wissen zur Umsetzung von inklusiver Bildung vermittelt werden.
Viktoria Koch,
30.11.2013, 13:24
Die Methode der Selbstevaluation ist finde ich eine gut Idee, um die Inklusion weiter zu entwickeln. Meine Frage ist hier nur, werden alle Eltern hier einbezogen, oder sind es nur Eltern, welche eine Inklusion aufgrund ihre Kindes wollen/brauchen? Dies wäre sehr interessant.
Alexandra Zwetti,
28.11.2013, 15:08
Die Einbeziehung von Eltern, Schüler und Schülerinnen und den Lehrpersonen finde ich notwendig. Die verschiedenen Zugänge zu einer außerordentlich wichtigen Thematik wie dieser, dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Mich würde es sehr interessieren, wer die detaillierten Fragen zur Evaluation entwickelt.
Margret Oberreither,
28.11.2013, 15:04
Die Selbstevaluation ist eine interessante Möglichkeit die Umsetzung der Inklusion zu überprüfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch die unterschiedlichen Perspektiven zu einem Thema die praktische Umsetzung leichter durchgeführt werden kann. Aber wer überprüft diese Selbstevaluation?
Blindwurm,
21.01.2013, 14:55
Zu diesem Thema ist vor einiger Zeit ein wirklich wundervolles Buch erschienen:
Otto Speck: „Schulische Inklusion aus heilpädagogischer Sicht“
Darin wird wunderbar das Für und Wieder von beiden Seiten objektiv aufgezeigt. Vor allen Dingen gefällt mir, dass der Autor sich ausschließlich auf FAKTEN konzentriert und es wirklich schafft das Thema ohne jede Emotion anzugehen.
Meiner Meinung nach das beste Buch zu diesem Thema seit es Schokolade gibt!