LICHT FÜR DIE WELT feiert 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention

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Licht für die Welt

Zum Welttag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember feiert LICHT FÜR DIE WELT heuer auch das zehnjährige Jubiläum der UN-Behindertenrechtskonvention. Die Fachorganisation lud heute Vormittag zu einer von Corinna Milborn moderierten Veranstaltung in Wien um Erfolge und Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen in Österreich und weltweit zu beleuchten.

Die Konvention, die am 13. Dezember 2006 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde, ist ein wesentlicher Baustein in der Sicherung der allgemeinen Menschenrechte. Sie läutete einen Richtungswechsel ein: Menschen mit Behinderungen werden nicht mehr als Wohlfahrtsempfänger sondern als Menschen mit gleichen Rechten anerkannt. Der internationale Vertrag wurde inzwischen von 168 Staaten ratifiziert.

„Die Konvention trug in den vergangenen zehn Jahren maßgeblich dazu bei, dass Barrierefreiheit, Inklusion und Entwicklungszusammenarbeit viel näher zusammen rückten und eine Milliarde Menschen mit Behinderung wesentlich in den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen berücksichtigt wurden“, so Johanna Mang, Geschäftsführerin von LICHT FÜR DIE WELT.

Bundesminister Alois Stöger reflektierte während der Veranstaltung zur Umsetzung der Konvention: „Österreich hat für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zusätzlich den Nationalen Aktionsplan Behinderung 2012 bis 2020 ins Leben gerufen. Von ursprünglich 250 Maßnahmen wurden bereits 58 Prozent umgesetzt, 34 Prozent teilweise umgesetzt bzw. vorbereitet und lediglich bei acht Prozent der Maßnahmen gibt es noch keine Umsetzungsschritte. Viele tragen etwas zu einer inklusiveren Gesellschaft bei. Licht für die Welt ist hier beispielhaft und ein wichtiger Partner auf diesem Weg“, so Sozialminister Alois Stöger anlässlich der 10-Jahresfeier zur UN-Behindertenrechtskonvention von LICHT FÜR DIE WELT.

Für die renommierte äthiopische Expertin für Inklusion, Yetnebersh Nigussie, ist die Konvention ein wichtiger Meilenstein und Grundlage für die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung um für alle Menschen, einschließlich jener mit Behinderungen, eine inklusive und barrierefreie Zukunft zu schaffen.

„Die Konvention ist historisch das einzige völkerrechtlich bindende Menschenrechtsinstrument im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Dennoch ist es für eine Milliarde Menschen mit Behinderungen auf diesem Planeten noch ein langer Weg. Wir müssen nun weiter für eine gründliche Umsetzung kämpfen um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen“, sagt Yetnebersh Nigussie.

Der ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Sprecher für Menschen mit Behinderung und Internationale Zusammenarbeit, Franz-Joseph Huainigg, beleuchtete die Umsetzung der Konvention in Österreich.

„Wir müssen die UN-Konvention mit Leben erfüllen. Ein positives Beispiel ist das Erwachsenenschutzgesetz, das mit Einbeziehung der Betroffenen und der Zivilgesellschaft gerade erarbeitet wird. Statt einer entmündigenden Sachwalterschaft werden zukünftig die Betroffenen bei der Entscheidungsfindung herangezogen“, so Huainigg.

Die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen hat sich durch die UN-Konvention im Laufe der letzten zehn Jahre verändert. „Besonders durch den Sport hat sich hier viel getan. Aber gerade in der Infrastruktur gibt es noch viel Verbesserungspotenzial und die Barrierefreiheit in öffentlich-rechtlichen Programmen kann enorm dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, berichtet der paralympische Schwimmer und ORF-Moderator Andreas Onea.

Leider verläuft die Umsetzung in den Vertragsstaaten der Konvention viel langsamer als erhofft, kritisierte LICHT FÜR DIE WELT. Diskriminierung und physische wie soziale Barrieren sind heute noch immer weit verbreitet. Strukturelle Gewalt und Benachteiligung sind gerade für Frauen und Mädchen oder Flüchtlinge mit Behinderungen überdurchschnittlich oft traurige Realität.

LICHT FÜR DIE WELT und die Redner heute Vormittag zeichnen dennoch ein Hoffnungsszenario für die nächsten zehn Jahre: Die Ratifizierung durch alle Staaten weltweit muss weiter vorangetrieben und eine wirksame Umsetzung der Konvention durch die Vertragsstaaten erfolgen.

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