Mühsam war der Kampf in Linz um eine barrierefreie Straßenbahn - wir berichteten mehrfach.
Die Selbstbestimmt Leben Initiative Linz (SLI-Linz) war in die Lösungsfindung eingebunden und seit Anfang April fahren nun die ersten Niederflurstraßenbahnen vom Typ „Cityrunner“ der Firma Bombardier.
Doch die Sache verlief – wie meistens – nicht so glatt. Zuerst gab es gröbere Differenzen wie eine barrierefreie Straßenbahn auszusehen hätte. Der Verkehrsausschuß blockierte im November 2000 auf Initiative des Abgeordneten Gunther Trübswasser (GRÜNE) die Genehmigung. Die Linz Linien (ehemals ESG) mußten sich daraufhin intensiv mit den Betroffenen auseinandersetzen und eine Regelung vereinbaren.
Man kam überein, daß – nicht wie in Graz – ein Hublift in die Straßenbahn eingebaut wird, sondern daß die Stationen erhöht werden und zusätzlich bei der Tür 2 eine manuell bedienbare Rampe angebracht wird.
Der Niveauunterschied bei umgebauten Stationen wird nur wenige cm betragen. Nach dieser Einigung gab das Land eine Finanzierungszusage für den Umbau der Haltestellen und für die Förderung der Garnituren. (Die Landesförderung war an die behindertengerechte Ausstattung gekoppelt.)
Für Trübswasser ist das „ein klassisches Beispiel, wie das Engagement und die Durchhaltekraft der Betroffenen und ihr ExpertInnenwissen“ gemeinsam mit der politischen Unterstützung Erfolge erzielen kann. Die SLI-Linz arbeitet schon konkret an den nächsten Schritten. Einerseits sind die Beförderungsbedingungen noch zu verändern und andererseits auch der Haltestellenumbau zu kontrollieren.