Logbuch Accessibility – Die Buchausgabe

Welchen Sinn macht es, schon im Internet erschienene Artikel in einem Buch zusammen zu fassen? Vor dieser kniffligen Sinnfrage werden die Macherinnen vom Logbuch Accessibility gestanden sein. Doch das nun vorgelegte Ergebnis gibt ihnen recht.

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Hafenscher webnfoto.com, Andreas

Das „Logbuch accessibility – Das Lesezeichen zur Barrierefreiheit im Internet“ vom Verein MAIN_Medienarbeit Integrativ wurde am 27. März 2008 in einer feierlichen und gleichzeitig gemütlichen Veranstaltung – genannt „Buchausgabe“ – in Wien präsentiert.

Blog-Parade als Ausgangspunkt

Im Herbst 2007 riefen das „MAIN_blog“ des Vereins MAIN und „Nur ein Blog“ von Robert Lender gemeinsam zur ersten „Accessibility Blog Parade“ im deutschsprachigen Raum auf. Das Ergebnis war überwältigend, wie der Auflistung aller erschienenen Beiträge zu entnehmen ist.

Wie aber diese Vielzahl an wirklich lesenswerten Artikel sichern und weiter verbreiten? Das Internet ist bekanntlich kurzlebig und manche Internetangebote sind nach wenigen Monaten nicht mehr erreichbar. Auch fiel es „nicht gerade leicht, eine Auswahl an Artikeln zur Accessibility Blog Parade“ zu erstellen, berichten Beate Firlinger und Brigitta Aubrecht in der Einleitung.

Logbuch Accessibility

Doch das Logbuch Accessibility ist mehr als der simple Abdruck einiger Artikel, die schon im Internet erschienen sind. Dieser Reader wurde mit einem wirklich sehenswerten Layout angereichert und schafft es hervorragend, mehr als 30 Beiträge zu unterschiedlichen Sichtweisen zu gruppieren und zu einem stimmigen Gesamtwerk zu vereinigen.

Abgerundet wird die 172 seitige Publikation mit Webtipps, thematisch weiterführenden Lesetipps, Literaturempfehlungen und einer sehr gut gelungenen Übersicht von Fachbegriffen, die kurz erklärt werden.

Buchausgabe

Die Buchausgabe am 27. März 2008 war für die rund 60 teilnehmenden Personen einerseits die offizielle Präsentation des Logbuchs und andererseits die Gelegenheit, mit vielen der Autorinnen und Autoren im gemütlichen Rahmen ins Gespräch zu kommen. Die Fotos der Veranstaltung wurden von Andreas Hafenscher gemacht.

Einige der anwesenden Autorinnen und Autoren wurden von Fabian Topfstedt interviewt. Wir bringen hier einen Ausschnitt aus dem Gespräch mit Eric Eggert.

Interview mit Eric Eggert
SprecherIn: Eric Eggert
Audioquelle: MAIN

Fabian Topfstedt: Stell dich doch kurz vor und sag mir, warum Barrierefreiheit mehr ist, als Design für Blinde?
Eric Eggert: Ja, also ich bin Eric Eggert von yatil.de. Barrierefreiheit ist deswegen mehr als nur Design für Blinde – oder für blinde Menschen wie es politisch korrekt natürlich heißen müsste -, weil auch alle Menschen mit ganz verschiedenen Behinderungen von Barrierefreiheit profitieren und dadurch ihren Weg im Leben gehen können.

Also das Beispiel, das ich in meinem Artikel, der übrigens in diesem wunderbaren Werk auf Seite 78 zu lesen ist, da ist das Beispiel eben auch ein Journalist, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, indem er Artikel schreibt. Und das Bewundernswerte ist: Er kann sich nicht bewegen. Also, das Einzige, was er bewegen kann, ist sein Daumen und mit einem Annäherungssensor kann er aber eine Maus bewegen und einen Computer benutzen.

Also vor X Jahren, als es diese technischen Möglichkeiten noch nicht gab, da hätte er diese Möglichkeiten gar nicht gehabt. Er hat mittlerweile sehr große Möglichkeiten. Wenn man zum Beispiel an große Klickflächen denkt, die sind natürlich viel einfacher zu bedienen auf barrierefreien Webseiten. Wenn man nur so kleine Icons hat, dann ist das schwierig.

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