Wie die "FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND" (FTD) berichtet, empfiehlt es sich auch, vom wirtschaftlichen, unternehmerischen Standpunkt aus, in barrierefreie Wohnungen und Gebäude zu investieren.
Thomas Beyerle, Chefresearcher der Allianz-Immobilientochter „Degi“, sieht im „FTD“ Interview vom 30. Juni 2007 sogar einen neuen Megatrend heranwachsen: „Barrierefreies Leben ist nicht nur für ältere Menschen wichtig – auch Jüngere bevorzugen den Komfort, den diese Wohnungen bieten.“
In Deutschland wird geschätzt, dass auf Grund der demografischen Veränderungen bis 2020 zusätzlich 800.000 altengerecht ausgestattete Wohnungen benötigt werden. Dabei geht es darum, keine Schwellen einzubauen, stufenlose Zugänge zu sichern, einen Lift zu installieren, breite Türrahmen einzusetzen oder auch ebenerdige Duschen zu bauen.
Helmut Braun, Vorstandsvorsitzender des „Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA)“, weist im „FTD“ -Interview aber darauf hin, dass es ein Fehler wäre, gleichzeitig auf einen steigenden Bedarf an Pflegeheimplätzen zu schließen. „Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtzahl älterer Menschen fällt seit Jahren kontinuierlich.“
Die mangelnde Barrierefreiheit sei auch der häufigste Grund, warum Senioren umziehen würden – jeder Zweite, der umzieht, verlässt deswegen seine alte Wohnung. In gewissen Staaten, wie den USA, Italien oder den Niederlanden werde beim Neubau von Mehrfamilienhäusern bereits auf eine, zumindest barrierearme Ausstattung geachtet.
Der „Degi“-Experte zeigt sich gegenüber der Zeitung überzeugt: „Wohnungen und Eigenheime, die nicht barrierefrei sind, werden in wenigen Jahren nur noch mit deutlichen Preisabschlägen vermiet- und veräußerbar sein.“