Meilenstein bei der UNO: Entwicklungszusammenarbeit wird barrierefrei!

Ergebnis des heutigen UN High Level Meetings zu „Behinderung und Entwicklung“ in New York: Künftig müssen alle Entwicklungsprogramme der UN-Organisationen und aller 193 Mitgliedsstaaten barrierefrei sein.

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Licht für die Welt

Rupert Roniger, Geschäftsführer von LICHT FÜR DIE WELT, begrüßt das richtungsweisende Schlussdokument des Gipfels: „Barrierefreiheit ist die einzige Chance, die Armut auf der Welt nachhaltig zu bekämpfen. 1 Milliarde Menschen weltweit leben mit Behinderung, der Großteil in Entwicklungsländern. Denn Armut ist die häufigste Ursache von Behinderung und umgekehrt führt Behinderung sehr oft zu einem Leben in Armut.“

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon diskutiert heute mit Staatschefs wie Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer und anderen hochrangigen PolitikerInnen, z.B. EU Kommissar Andris Piebalgs, über die Zukunft der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. In der Abschlusserklärung dieses UN High Level Meetings fassen sie die wichtigsten Schritte für eine barrierefreie Armutsbekämpfung zusammen. Die UN-Mitgliedsstaaten verpflichten sich, diese Maßnahmen in ihren Entwicklungsprogrammen umzusetzen. Bereits in zwei Jahren wird  die Generalversammlung der UNO den Status der Umsetzung überprüfen und die Ergebnisse in einem Bericht veröffentlichen.

Stevie Wonder: „Eine bessere Zukunft für alle!“

Rupert Roniger, Geschäftsführer von LICHT FÜR DIE WELT, begrüßt das Ergebnis und die Signalwirkung des UN-Treffens: „LICHT FÜR DIE WELT setzt sich seit vielen Jahren für eine barrierefreie Entwicklungszusammenarbeit ein und wir sind sehr stolz, dass unsere Arbeit nun Früchte trägt. Während Behinderung vor zehn Jahren noch ein Randthema in der Entwicklungszusammenarbeit war, steht es jetzt im Zentrum der internationalen Armutsbekämpfung. Menschen mit Behinderungen werden heute nicht mehr als Bittsteller wahrgenommen, sondern als Menschen, die Rechte haben wie alle anderen auch – zum Beispiel das Recht in die Schule zu gehen oder einen Arzt aufzusuchen.“ Diese Rechte sind in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert, die im Jahr 2007 beschlossen wurde und die seither neben Österreich 133 weitere Staaten ratifiziert haben.
„Unsere Herausforderung ist es, die internationale Gemeinschaft dazu zu bewegen, sich nicht nur für die Rechte von Menschen mit Behinderungen auszusprechen, sondern auch konkrete Schritte zu setzen“, fordert UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Stevie Wonder, blinder Musiker und UNO Friedensbotschafter appelliert an uns alle: „Wir sind alle Brüder und Schwestern im Kampf für ein besseres Leben und eine bessere Zukunft – nicht für einen, sondern für alle.“

Maßnahmen für eine inklusive Entwicklungszusammenarbeit
LICHT FÜR DIE WELT hat maßgeblich an der Erstellung der Abschlusserklärung mitgewirkt. Dieses Dokument ist richtungsweisend für die Zukunft der gesamten Entwicklungszusammenarbeit und wird in den Gestaltungsprozess der Entwicklungsziele nach 2015 einfließen.
Durch die Verabschiedung der Abschlusserklärung verpflichten sich die UN-Mitgliedsstaaten zu den folgenden Maßnahmen:

  • Menschen mit Behinderungen müssen konsequent in die Planung und Umsetzung der Entwicklungsprojekte und -programme einbezogen werden.
  • Alle Bereiche von Entwicklung müssen barrierefrei und inklusiv sein. So müssen Kinder mit Behinderungen etwa gemeinsam mit anderen Kindern unterrichtet werden und Krankenhäuser beispielsweise barrierefrei zugänglich sein.
  • Die Themen Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen müssen als Querschnittsthema verankert werden: Sämtliche Entwicklungsprogramme müssen inklusiv sein – in den Bereichen Bildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung, Wasser, Menschenrechte, Landwirtschaft, politische Teilhabe etc.

 

Kampagne: 15.000 Menschen sagen JA zu Inklusion!

LICHT FÜR DIE WELT hat gemeinsam mit anderen europäischen Organisationen eine Kampagne mit dem Titel „Sag JA zu Inklusion“ initiiert: 15.300 Menschen aus 62 Ländern haben sich daran beteiligt und ihre Unterstützung durch ein „Ja“ in Gebärdensprache ausgedrückt. Sie haben die PolitikerInnen im Vorfeld des High Level Meetings aufgefordert, ebenfalls „JA zu Inklusion“ zu sagen und notwendige Schritte umzusetzen. Diese Kampagne wurde im Rahmen eines von der EU finanzierten Projekts durchgeführt.

Hintergrund: 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen weltweit

Laut Weltbericht zu Behinderung von Weltgesundheitsorganisation und Weltbank haben 15 Prozent der Bevölkerung eine Behinderung. Der Großteil von ihnen, rund 80 Prozent, lebt in Entwicklungsändern und hat kaum Zugang zu Grundrechten wie gesundheitlicher Versorgung und Schulbildung. In Entwicklungsländern sterben nach wie vor sehr viele Kinder mit Behinderungen, bevor sie das Schulalter erreichen.

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