Menschen mit Behinderungen etwas zutrauen

Am 20. November erhielt BIZEPS Besuch der weißrussischen Elterninitiative „BelAPDIiMI“ von Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderungen.

Magdalena Scharl mit einer Gruppe aus Weißrussland, die uns besuchen kamen.
BIZEPS

Auf Einladung der Caritas Linz war eine Gruppe von Müttern aus Weißrussland nach Österreich gekommen, um sich hier mit anderen Nichtregierungs-Organisationen aus dem Behindertenbereich auszutauschen. Das BIZEPS-Büro in Wien war die erste Station der Reise.

Die Ziele von „BelAPDIiMI“

Die Organisation vertritt mehr als 3.000 Familien mit Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderungen. Sie sieht ihre Aufgabe im Einsatz für eine inklusive Gesellschaft, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an allen Lebensbereichen ermöglicht.

Dementsprechend stießen im regen Austausch vor allem die Themen Persönliche Assistenz und Leichte Sprache auf besonderes Interesse.

Als zentrale Arbeitsschwerpunkte nannten die Besucherinnen vor allem die Themen inklusive Schule und Teilhabe im Arbeitsbereich.

Bis zu den ersten Initiativen der 1996 in Minsk gegründeten Organisation wurde Kinder mit Behinderungen in Weißrussland oft die Fähigkeit zur Bildung generell abgesprochen. Es gab lediglich die Möglichkeit, dass die Betroffenen weit weg von der Familie in Spezialinstitutionen untergebracht wurden. Sonst blieben sie weiterhin bei ihren Familien zu Hause, wo ihnen jeder Zugang zu Bildung verwehrt blieb.

Es braucht Unterstützung und Bewusstseinsänderung

Dieser Einstellung will die Elterninitiative entgegenwirken. Die Eltern sind überzeugt: „Jede und jeder kann seinen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Jede und jeder hat das Recht, sie oder er selbst zu sein. Dafür braucht es die nötige Unterstützung vor Ort, wo die Familien leben, und vor allem die Einstellung, Menschen mit Behinderung etwas zuzutrauen!“

Spürbarer Aufwind durch die UN-Konvention

In Weißrussland wurde 2016 die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert. Sie ist eine besonders wichtige Grundlage für die Arbeit von „BelAPDIiMI“.

Die Besucherinnen sehen vor allem in der Bewusstseinsänderung durch die Konvention eine spürbare, wertvolle Unterstützung ihrer Anliegen.

Der Vergleich mit Österreich

Überrascht waren die Gäste über die Tatsache, dass Vorurteile und Klischees über Menschen mit Behinderungen oder auch bürokratische Hürden auch in Österreich nicht unbekannt sind. Auch hierzulande brauchen Aktivistinnen und Aktivisten im Einsatz für notwendige Veränderungen einen langen Atem.

Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit!

„BelAPDIiMI“ ist mit Unterstützung der Caritas bereits Gastgeberin für Freiwillige in ihren Sozialprojekten. Wir hoffen, dass zukünftig im Rahmen des Pilotprojektes von WeltWegWeiser auch Freiwillige mit Behinderungen die wertvollen Initiativen unterstützen können.

Wir wünschen unseren Gästen viel Mut, Ausdauer und Erfolg für ihre weitere Arbeit.

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