Menschen mit Behinderungen fordern Impfstrategie

Trotz mehrmonatiger Forderungen gibt es seitens der Regierung nach wie vor keine Strategie, wann Menschen mit Behinderungen, die im eigenen Haushalt leben und zur Risikogruppe zählen, die Möglichkeit einer Impfung bekommen.

Impfstofff COVID-19
cottonbro von Pexels

Seit dem 27. Dezember 2020 wird in Österreich gegen das Corona-Virus geimpft. Die Impfstrategie des Gesundheitsministeriums gliedert sich in mehrere Phasen.

In der ersten Phase, die von Jänner bis Februar 2021 dauert, soll der begrenzt verfügbare Impfstoff an Bewohnerinnen und Bewohner und Personal von Alten- und Pflegeheimen verimpft werden, außerdem an Hochrisikogruppen und Personal im Gesundheitsbereich mit erhöhtem Expositionsrisiko.

Im weiteren Verlauf ist die Impfung von Menschen höheren Alters und Personen in kritischer Infrastruktur geplant. Darauf folgt dann abschließend die Möglichkeit der Allgemeinbevölkerung, sich impfen zu lassen.

Wer fehlt?

Wer in dieser Impfstrategie nicht vorkommt, sind Menschen mit Behinderungen, die nicht im Heim, sondern im eigenen Haushalt leben, aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen zur Risikogruppe zählen und unter anderem auch beatmet werden müssen.

Auf diesen Missstand machen neben BIZEPS auch der ehemalige ÖVP-Abgeordnete Franz-Joseph Huainigg und der Unternehmer Gregor Demblin im Kurier aufmerksam.

Demblin befragte bereits im November 2020 das Gesundheitsministerium bezüglich einer Impfstrategie für Menschen mit Behinderungen. Dabei zeigte sich, dass eine solche nicht vorhanden war. Nun wendete er sich an ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz, die sich überrascht zeigte, dass es diesbezüglich keine Strategie gibt.

Eine Anfrage von BIZEPS, wie das Gesundheitsministerium plant, schwerbehinderte Menschen zu impfen, wenn sie zur Personengruppe mit hohem Risiko gehören und nicht in Heimen leben, blieb seit November 2020 unbeantwortet.

Es bleibt zu hoffen, dass nun endlich Schritte gesetzt werden, die Klarheit für diese Gruppe von Menschen mit Behinderungen schaffen. Diese mussten sich seit Beginn der Pandemie so gut es ging isolieren, was mit Unterstützungsbedarf, Arbeitstätigkeit und Familie nicht leicht vereinbar ist.

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Ein Kommentar

  • Liebe Redaktion wir wissen schon nicht mehr an wen wir uns wenden sollen, unser eigener Chef(Herr Fassmann) lässt uns im Stich und die Gewerkschaft kommt nicht weiter wir Lehrer an den Schulen für geistig schwerstbehinderte Kinder machen uns echt Sorgen.
    Wir arbeiten im direkten Kontakt mit den Kindern, Körperkontakt „spuckKontakt“ und alle anderen bekannten Körperflüssigkeiten da wir als Lehrer auch die pflegerischen Tätigkeiten übernehmen.
    Wir machen dies gern mit Hingabe und Leidenschaft.
    Auch privat halten wir uns zurück aus Angst die Kinder selbst anzustecken, aber auch uns, da wir schutzlos mit ihnen arbeiten.
    Das 70% unsere Schüler das Alter für eine Impfung noch nicht erreicht haben wäre es doch sinnvoll wenigstens das Personal zu impfen.
    Selbiges gilt auch für die Behinderten Werkstätten und Wohnheime….. auch wenn es vielleicht nichts bringt hier unseren Unmut kundzutun, versuchen wir auf vielen Seiten viele Menschen erreichen vielleicht hat irgendwer noch eine Idee.
    Die Schutzmasken sind kaum zu tragen da die Kinder ohne Gesicht und Mimik schwer kommunizieren können die angesetzten Test ab Montag bringen in unseren Augen rein gar nichts.(1×in der Woche)

    mit freundlichen Grüßen verbleibe ich Untertrifaller Dorrit