Menschen mit Behinderungen nicht vergessen

Österreichische Resolution im UN-Sicherheitsrat thematisiert erstmals die Situation von Menschen mit Behinderungen

Flagge der Vereinten Nationen UNO
UN Photo/Jean Marc Ferré

Die von Österreich heute zur Abstimmung in den UN-Sicherheitsrat eingebrachte Resolution zum Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten ist eine Premiere: Zum ersten Mal in seiner Geschichte bezieht sich der Sicherheitsrat ausdrücklich auf Menschen mit Behinderungen.

Menschen mit Behinderungen haben ein wesentlich höheres Risiko, der Kriegsgewalt zum Opfer zu fallen und werden in Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung meist vergessen. Auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätsbehinderungen, von blinden, gehörlosen und anders behinderten Menschen wird für gewöhnlich keine Rücksicht genommen.

„Licht für die Welt“ begrüßt die Resolution zum Schutz der Zivilbevölkerung. „Unsere besondere Anerkennung gilt der Österreichischen Vorsitzführung im UN-Sicherheitsrat“, betont Rupert Roniger, Geschäftsführer von „Licht für die Welt“. „Österreich hat überzeugend eingebracht, dass auch Menschen mit Behinderungen in bewaffneten Konflikten geschützt werden müssen. Nichtdiskriminierung und Barrierefreiheit werden so zu Leitmotiven in Situationen, die zu den schlimmsten Erfahrungen von Menschen zählen.“

In der neuen Resolution des UN-Sicherheitsrats wird auf die besonderen Auswirkungen von bewaffneten Konflikten auf Menschen mit Behinderungen hingewiesen. Die Internationale Staatengemeinschaft wird darin ermutigt, die Rehabilitation sowie die soziale und wirtschaftliche Reintegration von Menschen mit Behinderungen zu unterstützen. Zudem wird der UN-Generalsekretär aufgefordert, in seinen Berichten über Konflikte in einzelnen Ländern konkrete Schutzmaßnahmen für besonders betroffene Gruppen der Zivilbevölkerung vorzuschlagen.

„Die Verabschiedung dieser Resolution ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“, erklärt Rupert Roniger. Weltweit gibt es 650 Millionen Menschen mit Behinderungen, 80 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Jeder fünfte in absoluter Armut lebende Mensch ist behindert. Menschen mit Behinderungen zählen wie Frauen und Kinder zu den Bevölkerungsgruppen, die in bewaffneten Konflikten und Krisensituationen eines besonderen Schutzes bedürfen.

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