Menschen mit Behinderungen von Armut bedroht?

Selbstvertreterin Lucia Vock äußert wegen der Maßnahmen der Bundesregierung bezüglich Mindestsicherung und Familienbeihilfe klare Befürchtungen, was die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen angeht.

Lucia Vock
BIZEPS

Die Maßnahmen der Regierung bezüglich erhöhter Familienbeihilfe und Mindestsicherung treffen Menschen mit Behinderungen besonders hart.

BIZEPS berichtete in der Vergangenheit über die besorgniserregenden Entwicklungen in diesen Bereichen. Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten sind sehr beunruhigt über die Situation und deren mögliche Konsequenzen.

Lucia Vock ist Selbstvertreterin am Kompetenz-Zentrum Jugend am Werk. Aufgrund der Streichung der erhöhten Familienbeihilfe und der Kürzungen bei der Mindestsicherung fürchtet sie um den Lebensunterhalt von Menschen mit Behinderungen. In einem Schreiben, das BIZEPS vorliegt, heißt es:

Viele Menschen mit Behinderung haben die Befürchtung, dass man ihnen die Dauerleistung, Familienbeihilfe und Zuschüsse streicht.

Sie wären dadurch von Armut bedroht, weil sie sich die Wohnungen und ihren Lebensunterhalt nicht mehr leisten können.

Meine Bitte und Forderung: sparen Sie nicht bei den ohnehin schon Armen, die auch ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben haben.

Denn nach der UN-Konvention soll jeder Mensch mit Behinderung genug zum Leben haben und nicht in Armut leben zu müssen. Wir sind ja angeblich ein Sozialstaat.

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4 Kommentare

  • Wenn von denen da oben intressieren Behinterte wirklich,ich meine keinen,wir haben nämlich keine Lobby und sind Grossteils aus der sogenannten Gesellschaft ausgeschlossen!! ihr wisst ihr trägt nichts zur Produktivität bei,nun natürlich gibt es die GeMEINNÜTZIGEN TRÄGER ich will jetzt keine einzelen mit Namen nennen die sich eine golde Nase daran verdienen ( NATÜRLICH GIBT ES AUCH PSOITIVES VON EINZELNEN UND ES IST BEWUNDERSWERT WAS DIVEFRSE FAMILIENMITGLIEDER IM PFLEGEBREICH LEISTEN) ansonsten müssen wir kämpfen,die schneiden ab bis geht nicht mehr.Diese Augenwischeren sich umn Behinterte zu kümmen geht nur eine entgegen zusammentun und darum kämpfen einzelen habe sowieso keine Chance und immer wiederhoillen am besten in der Öffentlichgkeit das möglen die nicht und müssen sich neue Aureden einfallen lassen,nur so und nicht anders!Gibt ee Erfahrungen in der Stiermark achtet auf die Regelungen den es sollte Unterschiede in den Bundesländer geben??ICH BIN IM RAUM LEOBEN GI BT ES AUCH ANDERE HIER DIE HIER EINGETRAGEN SIND UND MITMACHEN WOLLEN SICH AUF SEINE RECHTE ZU BEZIEHEN NUR DAS OFFESIVE HILFT LG

    • Jede Partei in Deutschland hat behindertenpolitische Sprecher, an die man sich als Betroffener, also als Mensch mit Behinderung, der in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) arbeitet, wenden kann.

      Beim Thema Geld, insbesondere Mindestlohn wird es besonders schnell unfair und unmenschlich. Wie oft sind Einkommen, gemäß diverser Wahrnehmungen ungerecht verteilt.

      Wer Verantwortung trägt sollte sicherlich entsprechend verdienen, aber auch bedenken, dass bei durchschnittlichen Werkstattlöhnen in deutschen ‚Behindertenwerkstätten‘ von 185 € pro Monat für die Beschäftigten nur schwerlich ein eigenes, selbstständiges und unabhängiges Leben jenseits von Wohngruppen oder Wohnheimen, nicht selten auf dem Gelände der Betreiber der WfbM betrieben, gestaltet werden kann.

      Im Grunde genommen sind Werkstätten für behinderte Menschen Dienstleister und Zulieferer für die Unternehmen der deutschen Wirtschaft des ersten Arbeitsmarktes geworden.

      In den WfbM gibt es nahezu alle Arbeitsbereiche und Arbeitsaufgaben, die es auch auf dem ersten Arbeitsplatz der Werkstätten und Behörden gibt.

      Die Entscheider der rechtlichen Regelungen für Uns Menschen mit Behinderungen, in der Regel besserverdienende wie Politiker, sollten einmal ein Jahr mit durchschnittlichen Werkstattlöhnen, zusammen mit Lohnersatzleistungen wie Grundsicherung, EU-/EM-Rente als monatliches Gesamtnettoeinkommen von unter 1.000 € leben müssen.

      Nur wenn man sich in die Lage Betroffener versetzt, kann man wahrscheinlich deren Anliegen verstehen.

      Neben den jährlichen Gesamtausgaben aller WfbM sollte man auch deren Jahresgesamteinkommen gegenüberstellen.

      Wie kann Inklusion als Teilhabe Behinderter am Leben Nichtbehinderter gelingen, wenn die Einkommenssituation für Uns Werkstattbeschäftigte nicht Inklusionsgerecht ist?

  • Ergänzend zu meinem ersten Kommentar möchte ich weitere wichtige Informationen per Linkhinweise mitteilen!

    Linkhinweise als Quelleninfo :

    https://rollingplanet.net/rheinland-pfalz-verklagt-36-behindertenwerkstaetten/

    https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/regionales/nrw/article180851460/Roselyne-Rogg-376-000-Euro-Gehalt-Werkstatt-Chefin-fristlos-entlassen.html

    https://inklusion.hypotheses.org/2289

    (Link über Vermittlungsquote vob Menschen mit Behinderungen aus WfBM auf den ersten Arbeitsmarkt bei weniger als 1%!)

  • Menschen mit Behinderungen, die in Deutschland in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten, erhalten einen durchschnittlichen Werkstattlohn von 185 € (abweichend je Bundesland).

    Selbst mit Lohnersatzleistungen wie Grundsicherung, oder Erwerbsunfähigkeitsrente oder Erwerbsminderungsrente kommt man als Alleinstehender Erwachsener mit Behinderungen kaum auf 1.000 € netto im Monat.

    Inwieweit unterscheiden sich heutzutage noch Arbeitsbereiche und durchgeführte Arbeiten in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) von Arbeitsbereiche und durchgeführte Arbeiten in Werkstätten und Behörden des ersten Arbeitsmarktes?

    Vom 02.11.1994 bis Mitte August 1999 war ich als kaufmännischer Angestellter bei einer Baumaschinenfirma als Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes tätig.

    Nicht wegen meiner 50%igen Behinderung kam ich ab Anfang März 2001 in eine WfbM, sondern wegen einer Depression, ausgelöst durch berufliche und private Erlebnisse.

    Wie mir erging es noch weiteren Kolleginnen und Kollegen, die auch vom 1. Arbeitsmarkt in die Sonderwelten „WfbM“ rutschten.

    Wenn die Aufgabe einer WfbM ist, Menschen durch Arbeitstherapien soweit zu rehabilitieren, dass diese über Integrationsfirmen Arbeitsplätze bei Werkstätten und Behörden des ersten Arbeitsmarktes finden, warum ist dann lt. Internetportalen für Menschen mit Behinderungen, wie Kobinet-Nachrichten.Org oder Rollingplanet.net die Vermittlungsquote einer dauerhaften (!) Arbeitsplatzvermittlung auf dem Arbeitsplatz nur 0,02 % hoch?

    Lt. dieser Vermittlungsquote finden dauerhaft nur 0,02 % der Menschen mit Behinderungen aus einer WfbM heraus einen Arbeitsplatz auf dem ersten freien Arbeitsmarkt.

    Die ofizielle Arbeitslosenstatistik von derzeit ca. 2,6 Millionen Arbeitslosen erfasst keine Arbeitslosen, die an Fortbildungskursen der Arbeitsagenturen teilnehmen, oder ein bestimmtes Alter erreicht haben. Demnach wären eigentlich fast doppelt so viele Menschen arbeitslos.

    Wenn ich drei Jahre eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht habe, da aufgrund körperlicher Beschwerden kein Handwerksberuf für mich in Frage kam, warum sollte ich auch nicht den Beruf ergreifen, den ich gelernt und vorher ausgeübt habe?

    Durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung, mit Computern, Robotern, selbstfahrenden Autos, Bussen und Zügen werden immer mehr steuer- und sozialpflichtige Arbeitsplätze wegrationalisiert.

    Des weitere entstehen immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse, durch Leiharbeit, Niedriglohnjobs und befristeten Arbeitsverträge, oft immer wieder nur für ein Jahr verlängert.

    Durch zusätzliche Renten-, Brillen- und Zahnversicherungen entstehen, im Zusammenhang mit Lebenshaltungskosten, wie Lebensmittel, Güter des täglichen Bedarfs, Strom-, Wasser-, Heiz- und Mietkosten einerseits viele Kosten, aber andererseits gibt es mit Lohnersatzleistungen und Werkstattlohn nur monatliche Gesamtnettoeinnahmen von unter 1.000 €.

    Wie soll da dann Inklusion, als Teilhabe Behinderter am Leben Nichtbehinderter auf gleicher Ebene in gesellschaftlicher aber auch finanzieller Hinsicht möglich sein?

    Armut durch Arbeit?

    Bei der derzeitigen Einkommenssituation in den Werkstätten mit durchschnittlichen Löhnen, sieht dieses Szenarie wohl eher so aus!

    Warum gelten Menschen mit Behinderungen, die in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, nicht als Arbeitnehmer, sondern nur als Beschäftigte mit Arbeitnehmerähnlichem Tätigkeitsverhältnis?

    Sind die angebotenen Dienstleistungen und Produkte (auch Eigenprodukte), die es in den WfbM gibt, in Güte und Qualität nicht vergleichbar mit Dienstleistungen und Produkte in Behörden und Firmen des ersten Arbeitsmarktes?

    Ein erster Schritt vor drohender Altersarmut, zumal die Guthabenzinssätze noch bei 0,01 % liegen und ein Aufbau von Sparguthaben als finanzielle Reserven dadurch erschwert wird, wäre die Einführung eines Mindestwerkstattlohnes von 450 €.

    Was bedeutet Inklusion in den Augen der Politiker und wie kann diese bei durchschnittlichen Werkstattlöhnen von 185 € (abweichend je Bundesland), in den Werkstätten für Behinderte Menschen, umgesetzt werden.

    Wieviel ist die Arbeit von Menschen mit Behinderungen in Deutschland wert?

    Für meine Onlinepetition :

    https://www.petitionen24.com/450__mindestlohn_fur_behinderte_in_behindertenwerkstatten

    habe ich derzeit 260 Unterschriften sammeln können.

    Ist die Behindertenpolitik der Politiker nur für jedes einzelne Land in Europa, z. B. Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien oder den Niederlanden bindend oder für Gesamteuropa, um gleiche Lebensverhältnisse für alle Menschen mit Behinderungen Europaweit zu schaffen?

    Beschränkt sich Inklusion nur auf Kindergärten und Schulen, oder geht Inklusion auch darüber hinaus für Ausbildung und Beruf.

    Wie finanzieren sich alle WfbM und wie hoch sind die Einnahmen durch Auftragsarbeiten für Dienstleistungen und Produkte für alle WfbM.

    Welchen Einnahmen stehen welche Ausgaben einer WfbM gegenüber?

    In Duisburg (Nordrhein-Westfalen) gab es lt. Medienberichten eine Geschäftsführerin einer WfbM, die pro Jahr über 376.000 € pro Jahr bezogen hat, anstelle der ihr pro Jahr zustehenden 150.000 € bis 180.000 €.

    Die Staatsanwaltschaft hat gegen die Frau ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie auch gegen den 1. Vorsitzenden eines Aufsichtsrates.

    Die rheinland-pfälzische Landesregierung wollte 36 Betreiber von Werkstätten für behinderte Menschen vor Gericht verklagen, um zu erfahren, wie jährliche Fördergelder als Landesmittel in Höhe von 240 Millionen Euro bis 260 Millionen Euro verwendet wurden.

    Wenn nur die Landesregierung von Rheinland-Pfalz an 36 Betreiber der WfbM bereits 240 Millionen € – 260 Millionen € pro Jahr zahlt, wieviel zahlen dann die 15 anderen Landesregierungen (z. B. Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und z. B. Nordrhein-Westfalen) an wieviele Betreiber an Fördergeldern aus Landesmitteln?

    Wären da dann 450 € monatlich netto als Werkstatt für ca. 300.000 in den WfbM Beschäftigten etwa zuviel?

    Wären die Entscheider in der finanziellen Lage, in der viele Menschen mit Behinderungen sind, würden diese dann nicht auch eine gerechtere Entlohnung sich wünschen wollen?

    Welche Arbeitnehmer verdienen pro Monat mehrere tausend bis fast 10.000 €?

    Wann wird es weniger Bürokratie und mehr Einkommensgerechtigkeit für Uns Menschen mit Behinderungen geben?

    Gibt es wohl noch mehr Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von WfbM, die wie die Duisburger Geschäftsführerin einer WfbM mehr als die rechtlich zustehenden 150.000 € bis 180.000 € pro Jahr verdient haben?

    Für wen lohnt sich die Beschäftigung in einer WfbM – für Geschäftsführer oder für Menschen mit Behinderungen, die nicht als Arbeitnehmer gelten, sondern nur als Beschäftigte mit Arbeitnehmerähnlichem Tätigkeitsverhältnis?