Menschen mit Behinderungen

Oswald Föllerer aus dem Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten hat einen bewegenden Text gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen verfasst

Narrenturm
BIZEPS

Der Quasimodo war ein Mensch mit Behinderung.

Er wurde in einem Glocken-Turm versteckt,

weil ihn die Leute verspottet haben.

Er heißt in Frankreich „der Glöckner von Notre-Dame“.

 

In kaiserlichen Zeiten hat man die Menschen mit Behinderungen in die Psychiatrie gesteckt.

Dort wurden die Menschen mit Behinderungen gequält.

 

Früher hat es den Narren-Turm gegeben. (siehe Bild)

Dort wurden Menschen mit Behinderungen untergebracht.

 

Im National-Sozialismus hat man Erwachsene und Kinder umgebracht.

Auch nach dieser Zeit war es nicht anders.

Die Gesellschaft war anders.

Kinder mit Behinderungen wurden in die Psychiatrie gesteckt,

weil für diese Kinder kein Platz in der Gesellschaft war.

Man hat sich genieren müssen,

wenn man solche Kinder hatte.

Man hatte keine Schul-Bildung.

 

Früher hat es Zwangs-Jacken und Elektro-Schocks gegeben.

Auch Menschen mit Behinderungen wurden auf den Stationen mit Schlägen gequält.

Sie wurden in Gitter-Betten eingesperrt und mit Medikamente oder Gurten ruhig gestellt.

 

In der heutigen Zeit hat sich sehr viel verändert.

Durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Die leben jetzt auch in der Gesellschaft.

Sie werden aber noch immer diskriminiert.

Ist das gerecht so zu leben, liebe Mitbürger_innen?

Wir haben genauso ein Recht so zu leben wie wir wollen.

 

Wir sind ein Teil der Gesellschaft.

Wir sind auch nur Menschen.

Wir können auch nichts dagegen tun,

dass wir als Menschen mit Behinderungen leben. 

Es gibt Menschen mit Behinderungen von Geburt an.

Aber auch durch Unfälle kann man Behinderungen haben.

Es gibt sichtbare und unsichtbare Behinderungen.

Habt keine Vorurteile gegen uns.

Ihr seid unsere Säule.

Unterstützt uns, damit wir so wie ihr in der Gesellschaft leben können.

 

Wir sind keine Schau-Fenster-Puppen, die man anschaut.

Wir sind aus Fleisch und Blut.

Wir sind nicht vom Mars oder Jupiter.

Wir brauchen kein Mitleid und Almosen.

Wir brauchen, dass ihr uns in der Gesellschaft respektiert.

Wir brauchen Inklusion.

Das steht in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Wir haben das Recht zu leben,

wie wir leben wollen.

Wir wollen gehört und gesehen werden.

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12 Kommentare

  • Danke für diese Zeilen .
    Habe selber eine Behinderung , es ist sehr schwer sich in der Gesellschaft zu halten , akzeptiert ,respektiert oder gar wertgeschätzt zu werden.

  • Hallo Leute
    ich arbeite bei Mensch Zuerst Vorarlberg in Götzis.
    Ich setze mich für Inklusion ein,
    ich wünsche mir dass es nur noch Neudorf gibt,
    das heißt alle Menschen auf der Welt
    sollen so leben können wie sie möchten.

  • Super!!!
    Weiter so!

    Herzlichst

    Gunter

  • Ein toller Text der alles auf den Punkt bringt.
    Vielen Dank!
    Marlene

  • Großartiger Text! Danke!

  • Sie schreiben von FRÜHER, aber bis JETZT hat sich beim Umgang mit Behinderten auch nicht sehr viel geändert! Man ist mit dem Umstand konfrontiert, dass es nicht nur eine Zweiklassenmedizin gibt als sich dieses System auch in der Gesellschaft gefestigt hat!
    Invaliditätspensionist / Unfallrentner – Minderung der Erwerbsfähigkeit 90 v.H.

  • Auf den Punkt gebracht…. und es gibt noch viel zu tun!

  • Danke lieber Ossi für den Text. Es ist wichtig, diese Geschichte immer wieder in Erinnerung zu rufen. Maria Köberl

  • Sehr geehrter Herr Föllerer! Ich werte Ihren Text als Apell, weiterhin achtsam zu bleiben, darauf zu achten, dass Menschen mit Beeintächtigungen gehört, gelesen und beachtet werden. Als seit vielen Jahren tätige Sozialarbeiterin weiß ich um meine eigenen Entwicklungsschritte im Kontakt mit allen Formen des Menschseins und bemühe mich nach wie vor Menschen zur ihrer Selbstermächtigung zu ermuntern.

  • Hallo Herr Föllerer,

    Gratulation zu diesem Text. Er berührt mich sehr.

    Liebe Grüße
    Christine

  • Hey, Ossi, danke für diesen Text. Ich finde ihn sehr klar und deutlich. Liebe Grüße,
    Sonja

  • Sehr bewegender Text, ich als Behindertenvertrauensperson fühle diese Worte sehr intensiv. Gut, dass schon sehr viel Aufklärung passiert und viel Positives getan wird – natürlich habe wir auch weiterhin viel zu tun.
    Alles Gute!