Eine Abtreibung sollte nicht die alleinige Entscheidung der Frau sein, sagte Frauenminister Herbert Haupt (FPÖ) am 1. Dezember im "Mittagsjournal".
Was er damit konkret meinte, versuchte Haupt so zu präzisieren: Er wolle keine Bestätigung des Vaters zur Pflicht machen und auch keine verpflichtende Beratung, aber das Klima so verändern, dass betroffene Frauen das „breite vorhandene Angebot“ der Beratungen besser nützen.
Mit diesen Aussagen hat Haupt scharfe Proteste ausgelöst: „Hände weg vom Schwangerschaftsabbruch“, forderte SPÖ-Frauenvorsitzende Barbara Prammer.
Noch eine Änderung strebt Haupt an: Er will die Frist für eine Abtreibung wegen Behinderung des ungeborenen Kindes von derzeit neun Monaten verkürzen. Er will auf Gesprächsebene einen Zeitraum von etwa drei Monaten erreichen.
Das hält ÖVP-Abgeordneter Erwin Rasinger für eine gute Idee: „Bei Behinderten ist dringend Handlungsbedarf. Die derzeitige Lösung ist überholt und unmenschlich.“ Auf welchen Zeitraum die Frist verkürzt werden solle, da wollte sich Rasinger nicht festlegen – die derzeitige Grenze hält er aber für „unbarmherzig“.
Heinz Fischer, Präsident der Lebenshilfe Österreich begrüßte Haupts Vorstoß: „Minister Haupt hat verstanden, daß es sich dabei um eine klare Diskriminierung von behindertem Leben handelt.“