Mit Behinderung am Arbeitsmarkt immer chancenlos?

ÖAR protestiert: Im Beisein von Behindertenanwalt Dr. Erwin Buchinger und ÖAR Präsident Dr. Klaus Voget wurde die Gleisdorfer Deklaration "Chancenlos - trotz Chancengleichheit" Herrn Sozialminister Hundstorfer überreicht.

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Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen ist um 124% gestiegen. Damit ist dieser Anstieg doppelt so hoch wie die generelle Steigerung mit 59%.

Sozialminister Hundstorfer sagte zu, die Reduktion der Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen als Ziel des Arbeitsmarktservice (AMS) ab 2017 zu verankern.

Menschen, die wegen einer Behinderung als „arbeitsunfähig“ gelten, haben keinen Zugang zu Angeboten des AMS und sind massiv von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. „Der Begriff arbeitsunfähig darf keine diskriminierenden Folgen haben!“ fordert daher ÖAR Präsident Dr. Klaus Voget. Deshalb wurde von Sozialminister Hundstorfer eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

„Nur durch eine klare Schwerpunktsetzung und durch konkrete AMS-Ziele können tatsächlich Wirkungen erreicht werden“, betonte Erwin Buchinger anlässlich der Tagung „10 Jahre Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz – 10 Jahre Behindertenanwalt“ vergangene Woche in Wien. (Fotos von der Veranstaltung)

Mit Unterzeichnung und Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat Österreich die Verpflichtung übernommen, das Recht auf Arbeit von Menschen mit Behinderungen durch geeignete Schritte zu sichern. Mit der Einschränkung geeigneter Instrumente durch Budgetkürzungen bzw. die Streichung von Rechtsansprüchen zur beruflichen Eingliederung verstößt Österreich gegen diese Verpflichtungen.

Die Gleisdorfer Deklaration fordert konkrete Schritte. Sie wurde von 220 Fachleuten im Juni 2015 erstellt und wird österreichweit unterstützt.

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