Coaching für Menschen mit Behinderung
Das seit dem Vorjahr laufende österreichweite Projekt für Menschen mit Behinderung des Österreichischen Zivil-Invalidenverbandes (ÖZIV) wird im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung einen besonderen arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkt erhalten.
Es ist eine Tatsache, dass die Rahmenbedingungen für arbeitssuchende Menschen mit Behinderung nach wie vor schwierig sind. Im Laufe der Zeit werden Arbeitssuchende unsicher und zweifeln an ihren eigenen Fähigkeiten. „Durch unser Coaching- und Beratungs-Angebot machen wir sowohl arbeitssuchende, als auch in Arbeit befindliche Menschen mit Behinderung, die vielleicht von Veränderungen betroffen sind, job-fit“, erklärt Projekt-Initiatorin und ÖZIV-Geschäftsführerin, Hedi Schnitzer.
Fallzahlen belegen Erfolg
So konnten im Jahr 2002 an 18 Standorten in ganz Österreich über 2100 Beratungen durchgeführt und rund 395 Menschen mit Behinderung durch Coaching begleitet werden.
„Es hat sich im Laufe des Jahres 2002 deutlich gezeigt, dass wir Menschen mit Behinderung durch individuelles Coaching nicht nur zu einem selbstbestimmten, selbstbewussteren Leben, sondern auch wieder auf den Arbeitsmarkt führen konnten“, zieht Mag. Gernot Reinthaler, Projektleiter von Support, positive Bilanz.
Im Vordergrund der kostenlosen Coaching-Begleitung steht die Klärung privater wie beruflicher Ziele, die Akzeptanz der eigenen Behinderung, das Bewusstmachen der eigenen Fähigkeiten und Entwicklung von Selbstsicherheit. Diese Faktoren sind gerade beim Ein- oder Umstieg in einen neuen Arbeitsbereich wichtig. Die KlientInnen werden beim Coaching schrittweise durch gezielte Fragestellungen und Übungen so aktiviert, dass sie ihre Probleme aus einem neuen Blickwinkel betrachten können und selbst Lösungsansätze und Zielbilder finden, die für sie passen.
Support ist jedoch keine Jobvermittlung, sondern leitet die KlientInnen nach erfolgtem Coaching an einschlägige Organisationen (z.B. Arbeitsassistenz oder AMS) weiter.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Support ist das Motto „Betroffene beraten Betroffene“. Dadurch wird eine besondere Vertrauensbasis aufgebaut, die sich positiv auf den weiteren Betreuungsverlauf auswirkt. Zusätzlich zum Coaching wird Beratung und Information in verschiedenen behinderten-relevanten Bereichen – von finanziellen Hilfen bis hin zur Arbeitsplatzadaptierung – als flankierende Maßnahme angeboten.