Um Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern die Nutzung der U-Bahn zu erleichtern, testet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) an den Bahnsteig montierte gelbe Kunststofframpen.
„Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) startet in drei U-Bahnhöfen einen Praxistest mit stationären Zustiegshilfen für Rollstuhlfahrer. In diesen Tagen werden die Bahnsteige am Schießplatz (U2/U3/U8), am Haupt-Bahnhof (U1/U2/U7/U8) und am Sendlinger Tor (U1/U2/U7/U8 und U3/U6) versuchsweise mit den leuchtend gelben Kunststofframpen ausgestattet“, informiert dieser Tage der Verkehrsbetrieb in München. (Siehe großes Bild)
Diese – von der MVG auch „partielle Bahnsteigerhöhungen“ genannte – Rampen sind rund 5 Meter lang und 75 Zentimeter tief und werden fix am Bahnsteig auf der Höhe der ersten Zugtüre montiert. „Auch Fahrgäste, die auf den Rollator oder eine Gehhilfe angewiesen sind, könnten profitieren“, hält die Abendzeitung fest.
„Sie werden so angebracht, dass sie den Fahrgastfluss am Bahnsteig nicht beeinträchtigen, nämlich auf dem Sicherheitsstreifen zwischen Blindenleitstreifen und Bahnsteigkante. Die Neigung steigt sanft an, am Scheitelpunkt sind die Rampen sechs Zentimeter hoch. Der Kunststoff ist rutschfest. Die Befestigung am Bahnsteig erfolgt mittels Bohrschrauben“, informiert die MVG.
Rampen werden ein Jahr getestet
MVG-Geschäftsführer Herbert König erhofft sich von einem einjährigen Test Erkenntnisse dazu, „ob sich die Rampen im Alltagsbetrieb bewähren“. Wichtig ist ihm dabei die Haltbarkeit des Materials, der Wartungsaufwand und der Resonanz der Fahrgäste.
Der Pilotversuch wurde gemeinsam mit Behindertenvertreterinnen und -vertretern abgestimmt. Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München: „Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist ein Pilotprojekt zur Überwindung der Höhendifferenz zwischen Bahnsteig und U-Bahnwagen zu starten. Wenn dieses Pilotprojekt erfolgreich ist, könnten wir dem Ziel einer völlig barrierefreien U- Bahn wieder ein gutes Stück näher kommen. Ein barrierefreier ÖPNV trägt auch zur Sicherheit und zügigen Abfertigung an den Bahnhöfen bei und ist somit auch für die MVG von großem Nutzen.“
Nach einem Jahr wird die Auswertung der Ergebnisse über das weitere Vorgehen entscheiden, kündigt die MVG an.