Nachhilfe in Sachen Schulinklusion

Mag. Petra Flieger und A.Univ.Prof.Dr. Volker Schönwiese schrieben am 6. November folgendes Mail an das Bildungsministerium.

Keine Sonderschule mehr - wir hatten genug Versuche
Orschulik f. Monitoringausschuss

Brief an den Sektionschef

Sehr geehrter Herr Sektionschef Mag. Nekula,

wir haben am 2.10.2012 an der öffentlichen Sitzung des Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Wien teilgenommen. Dort haben wir Sie sprechen gehört. Sie haben gesagt, dass in den kommenden Jahren in Österreich erprobt werden soll, wie die schulische Integration von Kindern mit Behinderungen gelingen kann.

Sie haben gesagt, dass in den kommenden Jahren Erfahrungen gesammelt werden sollen. Als PädagogInnen und als WissenschafterInnen befassen wir uns seit über zwei Jahrzehnten mit schulischer Integration. Wir sind davon überzeugt, dass es mehr als genug konkrete Erfahrungen und allgemeines Wissen gibt, wie schulische Integration in Österreich gut funktionieren kann. Um auch Ihnen dieses Wissen zur Verfügung zu stellen, bieten wir Ihnen ein Jahr lang Nachhilfe an.

In regelmäßigen Abständen werden wir Ihnen eine Mail mit ausgesuchten Informationen und weiterführenden Links im Internet senden. Damit auch andere interessierte Menschen diese Informationen nützen können, werden die Nachhilfe-Mails ein paar Tage später auf der Internetseite von BIZEPS erscheinen. Auch dieses Schreiben wird hier in den kommenden Tagen veröffentlicht.

Die erste Lektion senden wir Ihnen morgen.

Mit freundlichen Grüßen
Petra Flieger und Volker Schönwiese

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0 Kommentare

  • Liebe Petra, lieber Volker,
    welch schöne Idee „Nachhilfe“ anzubieten. Ich bin mir sehr sicher, dass SC Nekula sich sehr darüber freut. Gleichzeitig wird aber deutlich, dass selbst nach so vielen Jahren der gesetzlich abgesicherten und damit garantierten Möglichkeit integrativen Unterrichts, dieser leider nur selten so angeboten werden kann, dass sie allen Teilnehmerinnen/Teilnehmern gerecht wird = jede/r bekommt das, was sie/er braucht. Wenn wir das als Gesellschaft wirklich bieten wollen (!) werden wir uns andere Mechanismen als Aufsplitterung in (Schein-)gruppen/-klassen/-schultypen einfallen lassen müssen. > Ich denke, dass Euer Nachhilfeansinnen breiter als bis zum BMUKK gehen muss!!

  • @Petra Flieger Ich stimme Ihnen vollinhaltlich zu und auch Ihrer Bemerkung in Richtung Blindwurm ist nichts mehr hinzuzufügen. @Blindwurm! Ich denke, dass Ihre hier immer wieder so negative Haltung nicht lediglich auf schulischen, sondern auch auf Ihrer gesamtheitlichen seinerzeitigen Lebenssituation basiert. Vielleicht wurde Ihnen ja mit dem Ansstreben der Matura etwas seitens ihres unmittelbaren Umfeldes aufoktruiert, das Sie in dieser form selbst gar nicht wollten. Nicht jeder Mensch muss sein Ziel im Erlangen der Matura haben und finden. Das jedoch trifft auf a l l e Schüler/innen zu!

  • … ein Armutszeugnis, dass Lektionen der angekündigten Art offenbar nötig sind …

  • Nette Idee mit dem Online-Nachhilfeunterricht. Und eines noch aus eigener Erfahrung: Ich wurde ausgesondert und bedauere es heute noch, dass ich keine gescheite Schulausbildung und deshalb eingeschränkte berufliche Karriere auf mich nehmen muss. Es ist eine Scheinwelt, die einem in Sonderschulen vorgegaukelt (und vorenthalten wird) wird, was nicht zum Erwachsenwerden und Lernen einlädt.

  • @ Blindwurm

    Das ist ja gerade das Problem in Österreich, dass oft sehr schlechte Inetgrationserfahrungen gemacht werden, weil Integration schlecht gemacht wird: Schlechte Ressourcen, ambivalente wenn nicht ablehnende Grundhaltung der schulischen Integration gegenüber, überforderte LehrerInnen, die nicht genug Unterstützung erhalten und insgesamt ein sehr aussonderungsfreundliches Schulsystem, in dem von den SchülerInnen Anpassung erwartet wird und das selbst viel zu wenig lernbereit ist.
    Im Vergleich zu den Sonderschulen ist die Schulintegration in Österreich massiv unterausgestattet. Würde das endlich ernsthaft und konsequent geändert, könnte sich die Qualität der Schule für ALLE (SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern) verbessern.

    Eine persönliche Anmerkung: Das Sonderschulwesen hätten Sie in Österreich nicht mit einer Matura abschließen können.

  • Oh je!

    Das wird sicher eine ziemlich einseitige Nachhilfe!
    Vielleicht dürfen auch jene sich zu Wort melden, die das ganze aufgrund EIGENER Erfah´rungen etwas anders betrachten.

    Ich habe 13 Jahre lang integrative Schulen besucht, und diese 2004 mit einer Matura verlassen. Glaube also durchaus zu wissen wovon ich rede.
    Und irgendwie war in den 13 Jahren die ich integrativ Schulen besuchte die Praxis eine ganz Andere, als die schönen Darstellungen die man hier immer wieder zu lesen bekommt.
    Leider reichen die 2000 Zeichen nicht aus um das in der nötigen Ausführlichkeit auszuführen.
    Nur so viel: Es gibt Gegenden und Familien wo die nötige Infrastruktur für Integration einfach nicht vorhanden ist. Ich kenne einige Beispiele bei denen im Nach hinein ALLE deshalb froh waren, dass diese Kinder Sonderschulen besucht haben. Und ich wiederhole: Schule besteht nicht nur aus dem Unterricht sondern vor ALLEM aus dem Davor und Danach. Und da sieht es oft ziemlich Traurig aus. Am eigenen Leib erfahren! Das fängt schon damit an, dass man so viel Zeit für die Schule aufbringen muss, das für Dinge außerhalb der Schule kaum Zeit bleibt und die eigene Kindheit dabei auf der Strecke zurückbleibt. Sorry, aber es tut mir persönlich immer wieder weh diese schönen Theorien zu lesen, die KOMPLETT entgegengesetzt der erlebten Praxis leben.
    Das meine Schulzeit zum Abbau von barrieren in Köpfen beigetragen hat wage ich zu bezweifeln!

    Deshalb wiederhoel ich noch mal, das wir aus meiner Sicht beide Schultypen UNBEDINGT brauchen und uns lieber über die Qualität unterhalten sollten. Auch das ließe sich durchaus im Rahmen eines Nachhilfekurses dokumentieren und mit Studien belegen…