NAP: Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik

Der sehr umfangreiche und ambitionierte Entwurf zum "Nationalen Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen" (NAP) bietet Möglichkeiten und Chancen zu einer Kehrtwende in der Behindertenpolitik.

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Allerdings ist generell ein verstärktes Bekenntnis zu den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention zu fordern – zumindest im Untertitel müsste ein Hinweis darauf zu finden sein, so fasst Mag. Michael Svoboda, ÖAR-Vizepräsident und Präsident des KOBV, die Informationsveranstaltung zum NAP am Beginn der Vorwoche in Wien zusammen.

Da der Plan jedoch nur Maßnahmen des Bundes in der Behindertenpolitik bis 2020 auflistet, sieht es Svoboda als gravierendes Manko an, dass die Beteiligung und das Interesse der Länder am NAP bislang kaum erkennbar ist, denn, so Svoboda: „Wenn nur der Bund allein sich um die Inhalte des NAP verdient macht, dann kann der bemühteste Entwurf nur Stückwerk bleiben. Wenn nur einige Bundesländer und nicht alle mitmachen, dann ist der Weg in eine Ungleichbehandlung unter Österreichs Menschen mit Behinderungen vorgezeichnet. Nur gemeinsam sind die im NAP enthaltenen ambitionierten Ziele schaffbar!“

Ebenso hält der ÖAR-Vizepräsident zwei Evaluationen in neun Jahren für entschieden zu wenig und zudem seien die Termine dafür zu spät angesetzt, so Svoboda.

Unter dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ wird es daher notwendig sein, dass die Betroffenen selbst und ihre Organisationen den Umsetzungsprozess des NAP im Dialog mit den zuständigen Stellen begleiten, Lösungsvorschläge anbieten und damit auch zeigen, wie Inklusion von Menschen mit Behinderungen tatsächlich gelebt werden kann.

Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation als Dachorganisation der österreichischen Behindertenverbände wird sich dieser Verantwortung stellen.

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