Nationaler Aktionsplan gegen Gewalt: Frauenministerin Holzleitner setzt auf feministischen Schulterschluss

Holzleitner: "Wir bündeln unsere Kräfte, ziehen an einem Strang und schaffen konkrete, nachhaltige Maßnahmen."

Eva-Maria Holzleitner
BKA / Andy Wenzel

Am 20. Mai 2025 hat Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner den Startschuss für den Nationalen Aktionsplan (NAP) gegen Gewalt an Frauen gegeben.

Ziel des ressortübergreifenden Projekts ist es, konkrete Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Österreich zu entwickeln und umzusetzen.

Der Aktionsplan stützt sich auf das Regierungsprogramm, die Istanbul-Konvention, Berichte vom Rechnungshof sowie die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.

Acht thematische Arbeitsgruppen – von Bildung über Gesundheit bis zu digitaler Teilhabe – arbeiten unter Leitung der zuständigen Ministerien an nachhaltigen Lösungsansätzen. Koordiniert wird der Prozess vom Frauenministerium und der Nationalen Koordinierungsstelle.

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner betonte:

Gewalt gegen Frauen ist trauriger Alltag in unserem Land – vielschichtig, oft unsichtbar und dennoch allgegenwärtig. Der Staat darf dabei nicht zuschauen, sondern muss Teil der Lösung sein.

Mit dem Nationalen Aktionsplan setzen wir als Bundesregierung ein starkes Zeichen. Das ist unser feministischer Schulterschluss für ein Österreich ohne Gewalt.

Die Finalisierung des Nationalen Aktionsplans ist noch für 2025 vorgesehen. Der Prozess wird über die gesamte Legislaturperiode hinweg fortgeführt.

Ninlil fordert praxistaugliche Strategien

Elisabeth Udl, Geschäftsführerin von Ninlil, war bei der Auftaktveranstaltung anwesend. Gegenüber BIZEPS sagte sie:

„Die Anliegen von Frauen mit Behinderungen wurden sichtbar gemacht – jetzt müssen sie in allen Arbeitsgruppen berücksichtigt werden.“

Besonders wichtig sei es, auch für komplexe Alltagssituationen praktikable Schutzmaßnahmen zu entwickeln:

„Wenn es etwa in einer Wohn-Einrichtung zu Gewalt kommt, kann ein Betretungsverbot schwierig sein, weil Täter und Betroffene vom selben Träger betreut werden. Hier fehlen oft klare Umsetzungsstrategien – diese Lücken müssen dringend geschlossen werden.“

Intersektionale Perspektiven mitdenken

„Der NAP gegen Gewalt an Frauen ist die Chance, Gewaltschutz intersektional zu erarbeiten und somit auch für Frauen mit Behinderungen ein sicheres und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, halten Julia Moser und Heidemarie Egger von der Interessenvertretung FmB gegenüber BIZEPS fest.

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner mit Teilnehmer:innen an der Auftaktveranstaltung

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FmB
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