Nein zur Eizellenspende, größte Vorsicht bei Mutterschaft mit 60!

In Graz haben in den vergangenen Tagen zwei Frauen im Alter von 58 bzw. 61 Jahren nach Eizellen-Spenden und Hormonbehandlungen Kinder geboren.

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Dazu die Vorsitzende der Ethikkommission FÜR die Bundesregierung, Birgit Primig: „Die Eizellen-Spende ist in Österreich mit gutem Grund verboten. In diesen speziellen Fällen stellt sich die Frage, ob die Frauen mit diesem extremen Kinderwunsch auch zu einer fundierten psychologischen Beratung geschickt wurden.“

Zwischen Samen- und Eizellenspende liegen gravierende Unterschiede. Die rechtlich ungleiche Behandlung sei daher gerechtfertigt, so Birgit Primig. Sie nennt dafür mehrere Gründe:

Um Spendersamen zu erhalten, brauche es nicht mehr, als willige Spender. Sie können ihre Samen ohne medizinisches Zutun spenden. Bei der Eizellen-Spende ist dagegen ein medizinischer Eingriff notwendig, der die Gesundheit der Spenderin belastet.

In manchen Staaten, in denen beides rechtlich möglich ist, hat dies unmittelbare wirtschaftliche und mitunter soziale Konsequenzen. Frauen werden hoch bezahlt, wenn sie sich bereit erklären, ihre Eizellen zu spenden. Damit wird ein „Markt“ geöffnet, auf dem Frauen ihren Körper für viel Geld belasten. Die Gefahr, dass vor allem sozial schwache und finanziell schlechter gestellte Frauen Eizellen-Spenden als Einnahmequelle nützen (müssen), ist groß.

Gleichzeitig wird „Qualität“ verlangt. Das Kind, das aus gespendeten Ei- und Samenzellen entsteht, muss bestimmten „Kriterien“ genügen, um den Aufwand zu rechtfertigen. Die „Samenbank der Nobelpreisträger“, die immer ausgereiftere Prä-Implantationsdiagnostik sind die Antworten von wirtschaftlich orientierten Fortpflanzungs-Instituten auf diese Qualitäts- und damit Selektionsforderungen. Die Ethikkommission FÜR die Bundesregierung hat sich immer gegen jede Form der Selektion ausgesprochen. In diesem Fall kommen erschwerend mögliche rechtliche Folgen dazu: Wird der Gedanke der „Qualität“ konsequent fortgesetzt, sind „Haftungsklagen“ durchaus denkbar. Das Kind würde endgültig vom Subjekt zum Objekt degradiert.

Der zweite Aspekt ist das Alter jener beiden Frauen, die in Graz entbunden haben. Schon von mehreren Seiten wurde die Befürchtung geäußert, dass diese Mütter später psychisch und körperlich nicht mehr in der Lage sein könnten, ihre Kinder durch die Pubertät zu begleiten, dass die Kinder in einem sehr frühen Alter zu Waisen werden könnten. Birgit Primig sieht einen weiteren kritischen Aspekt: „Wenn Frauen in diesem Alter um diesen hohen Preis – finanziell und gesundheitlich – unbedingt Kinder bekommen wollen, dann muss dieser Kinderwunsch hinterfragt werden. Die wahren Ursachen müssen aufgedeckt und mit psychologischer Unterstützung ebenso bearbeitet werden wie die Folgen der Elternschaft in diesem Alter. Der Hintergrund für diesen extremen Kinderwunsch und die mögliche Verdrängung von Zukunftsszenarien kann sich durchaus auf die unmittelbare Beziehung zwischen Mutter und Kind auswirken – vielleicht, vielleicht aber auch nicht zum Wohl des Kindes.“

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