Seit 9. Jänner 2012 kennzeichnet der ORF untertitelte Sendungen mit der Buchstabenfolge "UT".
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, den im Dezember 2011 an uns herangetragenen Wunsch des Österreichischen Gehörlosenbundes so rasch umzusetzen. Das neue Untertitelungssymbol ist bereits in ORF eins und ORF 2 on Screen“, hält Sissy Mayerhoffer, der Leiterin der ORF-Abteilung Humanitarian Broadcasting, gegenüber BIZEPS-INFO fest.
Dies sei „ein wichtiger Schritt, der zeigt, dass die Anregungen von Menschen mit Behinderungen im ORF – auch abseits von Quotenregelungen – gehört werden. Das neue UT-Symbol ist nicht mehr defizitorientiert, sondern richtet sich an ein Gesamtpublikum – mit oder ohne Hörbehinderung. Es ist auch ein Hinweis, der etwa der Verbesserung von Lese- und Deutschkenntnissen für Menschen mit nicht österreichischer Muttersprache dient, die Untertitel ebenfalls leisten“, erläutert Sissy Mayerhoffer die Motivation zur Änderung.
Warum ein neues Symbol?
Die Frage „Warum ein neues Symbol?“ stellte sich auch in Deutschland. Der „Deutsche Gehörlosenbund e.V.“ sieht darin einen Schritt zur Inklusion. Statt auf ein Defizit abzustellen (das alte Untertitel-Symbol) war ein durchgestrichenes Ohr, wird auf einen Service hingewiesen.
„Die Neugestaltung des Symbols für deutschsprachige Untertitel soll den Paradigmenwechsel vom medizinischen Modell hin zum sozialen Modell darstellen“, zeigt sich der Generalsekretär des Österreichischen Gehörlosenbundes, Ing. Lukas Huber, erfreut und verweist auf den Mehrwert: „Die Untertitel nützen nicht nur hörbehinderten Menschen, sondern allen Menschen – ob mit oder ohne Behinderung – einschließlich Menschen mit Migrationshintergrund.“
Auch Deutschland für „UT“ als Symbol
Am 16. September 2010 hat der Deutsche Gehörlosenbund in Zusammenarbeit mit dem Team von Sign-Dialog und in Abstimmung mit dem Deutschen Schwerhörigenbund und der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten-Selbsthilfe und -Fachverbände ein neues Symbol für Untertitel gestaltet.