Inklusion heißt: Alle bunt zusammen!

Normalerweise setze ich meine Demo-Infos nicht ins Internet. Aber sowohl meine Rede, als auch die anderen Aktionen haben den Demonstrantinnen so gut gefallen, dass ich dachte, ich gebe meine Tipps und guten Erfahrungen mal weiter.

Bremer Demo: Inklusion heißt alle bunt zusammen 130507
Wenig, Klaus-Dieter

Eine kleine Sammlung gelungener Aktionen und einer Rede vom Bremer Protesttag 2013. (Für die einfachere Lesbarkeit verwende ich in diesem Artikel die weibliche Sprachform. Männer sind mitgemeint.)

Vielleicht hat ja jemand Lust, die eine oder andere Idee aufzugreifen?

Als Erstes kommt meine Rede: „Inklusion heißt: Alle bunt zusammen!Tipps zur Umsetzung gibt es hier.

Jetzt folgt eine Best-Of-Sammlung meiner diesjährigen Demo-Aktionen:

Offenes Mikrofon

Besonders gut gefällt mir, den ganz normalen behinderten Demonstrantinnen eine Chance zu geben, zu sagen, was ihnen wichtig ist. Nicht nur den Funktionsträgerinnen. Deshalb habe ich einige Jahre lang während des Demonstrationszugs ein „offenes Mikrofon“ gemacht, durch das jede, die wollte, eine laute Stimme bekommen und sagen konnte, was ihr wichtig ist.

So viele behinderte Menschen haben gelernt, dass ihren Worten wenig Gewicht gegeben und dass ihre Stimme oft nicht gehört wird.

Bei unseren Protesttagen in Bremen haben viele der Teilnehmerinnen Lernschwierigkeiten oder Psychiatrie-Erfahrung. Respekt und Ernstnehmen sind deshalb noch brenzligere Themen, als schon für mich als Rollstuhlfahrerin mit akademischem Abschluss und einer guten beruflichen Position.

Das „offene Mikrofon“ auf behindertenpolitischen Demos ist meine Lieblings-Aktion, weil ich es so gern mag, wenn behinderte Menschen laut werden.

Verantwortliche raus auf die Straße!

In den letzten Jahren habe ich oft zu Sprechchören und anderem Remmi-Demmi vor der Sozialbehörde und anderen wichtigen Orten am Demonstrationsweg aufgerufen. Das war prima.

Dieses Jahr habe ich schon im Vorfeld verschiedene Verantwortliche angesprochen und gebeten, aus ihren Büros heraus und zu uns auf die Straße zu kommen. Mit ein wenig Beharrlichkeit und Freundlichkeit habe ich tatsächlich von allen angefragten Stellen Zusagen bekommen.

DIN A3-Poster zum Ankleben

Ich liebe Demonstrationen zu guten Themen. Noch mehr liebe ich allerdings Demonstrationen zu guten Themen mit vielen Transparenten und Schildern, die dem Publikum zeigen, worum’s geht und ein paar Denkanstöße geben.

Am Wochenende vor unserer Demo kam ich auf die Idee, eine Reihe unterschiedlicher Slogans auf DIN A3-Postern zum Ankleben mitzubringen, damit alle, die Lust haben, sich aussuchen können, was ihnen gefällt. Das war auch in größerer Stückzahl spottbillig und einfach in der Produktion.

Besonders wichtig waren mir die Plakate: „Ich will selbst entscheiden, mit wem ich zusammen wohne.“ und „Ich will selbst entscheiden können, wer mir auf Toilette hilft. Und wer nicht.“

Wer sich von den Postern, die ich dies Jahr entworfen habe, anregen lassen möchte: Bitte sehr. Hier ist eine Auswahl zu betrachten.

Regenbogen-Flugblätter

Statt Flugblätter auf rotem oder orangenem Papier drucken zu lassen, habe ich sie auf rotem UND orangenem Papier und auf Papier in 11 weiteren Farben drucken lassen. Diese vielen Farben habe ich dann durcheinander gemischt.

Da alle bunten Farben gleich viel kosten, haben die bezaubernden Regenbogen-Flugblätter keinen Cent mehr gekostet, als ein einfarbiger Packen.

Ich habe noch nie so schöne Stapel von Flugblättern gesehen. Und zum Motto „Inklusion heißt: Alle bunt zusammen!“ passte es auch.

Flugblatt-Quadrate und Lesezeichen

So oft gibt es DIN A4 große Flugblätter. Deshalb habe ich mich entschieden, dieses Jahr quadratische Flugblätter zu produzieren, damit mal etwas Abwechslung herein kommt. In einem DIN A4-Blatt habe ich zwei Quadrate in der Größe 14,8 cm x 14,8 cm untergebracht. Danach war ein 6 cm breiter Seitenstreifen übrig. Erst dachte ich, das ist Abfall. Dann kam ich auf die Idee, aus dem Reststück Lesezeichen herzustellen.

Das Wort „Lesezeichen“ darauf nicht vergessen, damit auch allen, die sie bekommen, klar ist, was der Streifen ist. Wenn sie danach in verschiedenen Büchern landen, ist das Nachhaltigkeit in bester Form.

Viel Spaß beim Nachmachen oder etwas ganz anderes Machen!

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