Grazer Startup gewinnt amerikanischen Preis für barrierefreie Technologie

Das Grazer Jungunternehmen Xcessity hat in New York den "Connect Ability Challenge"-Wettbewerb für barrierefreie Technologie gewonnen.

KinesicMouse gewinnt Preis für barrierefreie Technologie
AT&T/Giles Ashford

Das 25 Jahr Jubiläum des amerikanischen Antidiskriminierungsgesetz für Menschen mit Behinderungen (ADA) war für AT&T, einen der größten Mobilfunkbetreiber in den USA, und die Universität von New York (NYU) Anlass, den „Connect Ability Challenge„-Wettbewerb zu veranstalten.

Ziel dieses Wettbewerbs war es, die besten Informations- und Kommunikationslösungen für Menschen mit Behinderungen zu finden.

Am Ende kämpften mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und über 60 Einsendungen aus aller Welt um Preisgelder im Gesamtwert von 100.000 US-Dollar. Großer Gewinner des Wettbewerbs war eine Hilfe für handfreie Eingabe in den Computer aus Österreich, die KinesicMouse.

Bei der KinesicMouse handelt es sich um eine Software, die es Menschen mit körperlicher Behinderung ermöglicht, einen Computer völlig handfrei zu steuern.

Der Mauszeiger wird mittels Kopfrotation bewegt und unterschiedliche Mausklicks werden durch ein Zwinkern, Spitzen der Lippen oder dem Heben der Augenbrauen ausgelöst. Was diese Lösung so besonders macht ist, dass der Anwender oder die Anwenderin aus mehr als 50 erkannten Gesichtsgesten wählen kann, welche Eingaben er oder sie damit steuert.

Für die Gestenerkennung wird eine handelsübliche 3D Kamera benötigt, welche eigentlich für die Ganzkörperbewegungssteuerung in Videospielen entwickelt wurde.

Video zur KinesicMouse

Neben dem Hauptpreis holte sich der Entwickler Markus Pröll noch zusätzlich einen Sieg in der Kategorie „Best Mobility Solution“ und erhielt somit ein Preisgeld von gesamt 35.000 US-Dollar.

Die Sieger wurden Ende Juli feierlich in der Federal Hall, dem einstigem Kapitolgebäude der Vereinigten Staaten von Amerika und Sitz des ersten Präsidenten, George Washington, an der New Yorker Wall Street bekannt gegeben. Entwickler aus 16 US-Staaten und 15 Ländern hatten um den Preis gekämpft.

Der Grazer Jungunternehmer Markus Pröll hatte seine Softwarelösung in über drei Jahren entwickelt. Menschen aus aller Welt mit Querschnittslähmung, Schlaganfall, Muskeldystrophie aber auch Parkinson profitieren bereits von dieser Innovation aus Österreich.

„In dieser Technologie steckt noch großes Potential“, sagte Pröll. Das Preisgeld will der Steirer Unternehmer dazu verwenden, die Entwicklung der Software weiter voranzutreiben. Als eine der größten Hürden bezeichnet Pröll fehlende Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte, die nicht industrie- oder massentauglich sind.

„Ein Produkt zu schaffen, das es jemandem wieder ermöglicht, seiner Arbeit nachzugehen oder sein Lieblingsvideospiel wieder spielen zu können, macht mich extrem stolz. Das ist es, was mich Tag für Tag motiviert, so hart an dieser Software zu arbeiten“, sagte Pröll, der selbst passionierter Videospieler ist. (Siehe Beispiel-Video)

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