Nichts für schwache Nerven

Das Highlight der diesjährigen E-Rolli Fußball Saison war wieder der ottobock.CUP, der heuer im Burgenland stattfand. Bericht von Martin Ladstätter.

Iljas Jusic und Jasna Puskaric spielen E-Rolli Fußball
Sergiu Brocuta

E-Rolli Fußball ist eine Fußballvariation, die auf einem basketballgroßen Feld gespielt wird. Am 14. November traten fünf Teams im Landessportzentrum VIVA gegeneinander an.

Im Jahr 2014 nahmen erst zwei Teams aus Österreich am ottobock.CUP teil, heuer waren es schon vier. Für den Spielleiter des Turniers, Matias Costa, zeigt dies klar: E-Rolli Fußball ist derzeit „die schnellst wachsende Sportart im österreichischen Behindertensport“.

5 Tore pro Partie

„Es waren tolle Spiele“, so Matias Costa, der große Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr konstatierte. Die Zuseher konnten im Schnitt über 5 Tore pro Partie jubeln!

Frischlinge des Turniers waren das Team von „RSC Heindl OÖ“, die erst kürzlich mit dem Training begonnen hatten. Gleich drei Teams entsandte heuer der „ASKÖ Wien / Integration & Behindertensport“. Komplettiert wurde das Feld mit dem deutschen Team des Sportvereins Motor Mickten.

Die Deutschen starteten mit einer herben 0:6 Niederlage gegen „Wien 1“ ins Turnier. Es wurden Erinnerung an 2014 wach, wo das Team in der Vorrunde 29 Tore kassierte.

Fünf der sechs Tore erzielte Jasna Puskaric, die brandgefährliche Stürmerin von „Wien 1“. Sie war die einzige Spielerin, die in jedem Spiel zumindest einmal ins Tor traf und in Summe 11 Treffer verbuchen konnte. „Ich bin sehr froh darüber, durch die Tore einen Beitrag für mein Team geleistet zu haben“, hält die heurige Torschützenkönigin fest.

Doch außer dieser Auftaktniederlage spielten die Deutschen ein starkes Turnier, bekamen kein Tor mehr und schossen selbst noch zehn. Sie gewannen zwei Spiele, schafften ein Unentschieden gegen „Wien 2“ und wurden schlussendlich verdient Dritter.

Mit viel Einsatz versuchte das Team aus Oberösterreich die mangelnde Erfahrung zu kompensieren, was phasenweise gut klappte. Gegen „Wien 3“ gelang auch ein Ehrentreffer durch Christian Schimpl zum 1:3. Heuer reichte es nur zu Platz fünf, aber im nächsten Jahr könnte es deutlich besser laufen.

Turnier-Entscheidung im letzten Spiel

Erst im letzten Spiel zwischen „Wien 1“ und „Wien 2“ fiel die Turnier-Entscheidung. Zur Ausgangslage: „Wien 2“ benötigte für den Gewinn des Turniers unbedingt einen Sieg. Zu Beginn machte aber „Wien 1“ mächtig Druck und kam zu einer Reihe von Chancen, die aber nicht genutzt werden konnten.

Gemäß der Fußballweisheit „Tore, die man nicht schießt, bekommt man!“ gelang „Wien 2“ ein schneller Konter, den Iljas Jusic zum 1:0 verwandelte.

Um doch noch den Turniersieg zu erringen, benötigte „Wien 1“ nun dringend ein Tor. Rollende Angriffe folgten und zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang wirklich noch der Ausgleich zum 1:1. „Wien 1“ stand damit kurz vor dem Turniersieg.

Ein Spiel ist aber bekanntlich erst aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift. In der Nachspielzeit schaffte es Seray Nazimov aber noch einen Pass von Iljas Jusic hinter die Torlinie zu drücken. Tor und damit auch Turniersieg für „Wien 2“!

„Es hat mir viel Spaß gemacht und es war bis zum Schluss so spannend“, zeigt sich Stefanie Strubreiter vom siegreichen Team „Wien 2“ erfreut und ergänzt: „In meinem Team haben wir versucht, viel Wert auf die Kommunikation miteinander zu achten und es war toll!“

„Ich bin begeistert, dass alle Spielerinnen und Spieler des ASKÖ Wien, so große Fortschritte gemacht haben und weiters einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass E-Rolli Fußball heute das ist, wie es ist!“, betont Doris Fritz vom erfolgreichen Trainerstab des ASKÖ Wien.

Nach diesem Thriller gab Martin Ettenauer vom Sponsor ottobock bei der Siegerehrung zur Freude aller Anwesenden bekannt, dass dieses Turnier zu einer jährlichen Institution werden soll.

Traumtor von Jasna Puskaric

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