NÖ: Aus Spargründen barrierefreien Zugang gesperrt

Schon seit 3 Monaten ist der barrierefreie Zugang beim Parkplatz des Verwaltungsgebäudes der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha gesperrt - ein Wartungsvertrag für eine automatische Türe wurde vom Land NÖ gekündigt.

Ortschild mit Aufdruck Niederösterreich
BilderBox.com

„Voraussichtlich für den Zeitraum eines halben Jahres beabsichtigt das Land Niederösterreich aus Spargründen die Barrierefreiheit bei der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha aufzuheben“, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Glöckel“ am 16. Mai 2012.

Eigentlich wäre alles ganz einfach. Direkt neben dem Parkplatz des Verwaltungsgebäudes der Bezirkshauptmannschaft befindet sich eine selbstöffnende Türe, die aber nun aufgrund regelmäßiger Defekte gesperrt wurde. Für solche Defekte gibt es eigentlich Wartungsverträge, in diesem Fall wurde dieser – so ist dem Video im Bericht zu entnehmen – aus Kostengründen gekündigt.

Die Konsequenz: Mobilitätsbehinderte Menschen müssen nun einen großen Umweg – fast um das gesamte Verwaltungsgebäude herum – bewältigen.

Fehlentscheidung des Landes NÖ

„Der Bezirkshauptmannschaft sind die Hände gebunden, denn die Ursache liegt an den Fehlentscheidungen der zuständigen Fachabteilung LAD3, vom Amt der NÖ Landesregierung“, ist dem Bericht von „Der Glöckel“ weiters zu entnehmen.

Das Land NÖ plant in den nächsten Monaten eine „Ersatzlösung“ für die gesperrte Türe zu errichten – die behindertengerecht sein soll. Man hole gerade Kostenvoranschläge ein, gibt Dr. Tretzmüller von der Fachabteilung LAD3 der NÖ Landesregierung bekannt und kündigt eine Lösung für „Sommer 2012“ an. Warum bis dahin nicht der barrierefreie Eingang beim Parkplatz offen gehalten wird, beantwortet er nicht.

„Eigentlich eine Frechheit“

Im Video kommt auch eine Mutter zu Wort: „Ich find‘ das eigentlich für eine Frechheit, weil ich muss mit einem Wagerl rund ums Gebäude laufen – mit einem Kleinkind. Das stört mich.“

Übrigens: Niederösterreich ist das einzige Bundesland, in dem behinderte Menschen laut Antidiskriminierungsgesetz nicht vor solchen Diskriminierungen auf Landesebene geschützt sind, was kein Zufall sein dürfte.

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