NS-Symposion: 700.000 Wiener knapp der „Säuberung“ entgangen

Standard: Die NS-Euthanasie in Wien, so wurde während des gleichnamigen Symposions, das Dienstag im Psychiatrischen Krankenhaus Baumgartner Höhe zu Ende ging, erörtert, habe sich nicht nur auf geistig oder körperlich behinderte Menschen beschränkt.

Sterbehilfe
BilderBox.com

„Der Standard“ berichtet: „Die von den Angeklagten im Nürnberger Ärzteprozess aufgetischte Version, dass Juden nicht unter die Euthanasie gefallen wären, weil sie der „Wohltat des Gnadentodes“ – so die zynische NS-Diktion – nicht würdig gewesen wären, stellte sich durch jüngste Untersuchungen als Lüge heraus. Mindestens vier jüdische Kinder wurden in der Wiener NS-Euthanasieanstalt „Am Spiegelgrund“, heute Baumgartner Höhe, ermordet und mehr als 400 jüdische Erwachsene von dort in Vernichtungslager deportiert. Unter ihnen auch Margarethe Neumann, Tochter von Theodor Herzl. Und, so vermuten Experten, wäre der Krieg nicht beendet worden, hätte sich die „Euthanasie“ auf weitere Opfergruppen erstreckt.“

„Heute leben noch 19 Frauen und Männer in Österreich, die als Kinder in der Wiener NS-Euthanasieanstalt „Am Spiegelgrund“ behandelt wurden. Viele von ihnen vom damaligen Anstaltsarzt Heinrich Gross, dem Beteiligung am Kindesmord vorgeworfen wird. Das Verfahren gegen den heute 84-Jährigen ruht. Die Justiz wartet noch immer auf ein Gutachten über den Geisteszustand des früheren SA-Mitglieds, das nach dem Krieg mit tatkräftiger Hilfe der SPÖ Karriere gemacht hat.“, berichtet „Der Standard“ weiter.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich