Mit dem Grazer Nueva-Konzept ("Nutzerinnen und Nutzer evaluieren") wird nun auch in Hamburg gearbeitet.
Nach erfolgreicher Ausbildung in Berlin hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) dort das neue Berufsbild anerkannt (Siehe auch Artikel).
Oft entscheiden Menschen ohne Behinderung, was für Menschen mit Behinderung gut ist bzw. gut sein sollte. Mit der jetzt gegründeten gemeinützigen GmbH GUT GEFRAGT sollen in Hamburg neue Maßstäbe gesetzt werden, erfuhr kobinet heute aus der Hansestadt.
Die Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen will gemeinsam mit den großen Trägern der Behindertenhilfe dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung künftig selbst als Evaluatoren die Wohnangebote der Behindertenhilfe besuchen, die Bewohnerinnen und Bewohner befragen und Anstöße zur Qualitätsentwicklung geben.
So wird in Hamburg das in Österreich entwickelte NUEVA-Konzept übernommen. Nach den dort entwickelten Standards werden ab Herbst zwölf Menschen mit Behinderung über zwei Jahre zu Evaluatoren (Befragern) ausgebildet.
Nach ihrer Ausbildung sollen sie mit festen Arbeitsverträgen die Befragungen durchführen. Die erforderliche Assistenz für die Evaluatoren mit Lernschwierigkeiten und anderen Behinderungen ist Bestandteil des Konzepts.
Die Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen hat als Zusammenschluss der 50 Mitgliedsorganisationen aus der Behindertenhilfe die Federführung. Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration unterstützt das Projekt. Sie hat mit diesen Trägern der Behindertenhilfe Vereinbarungen über die inhaltlichen und finanziellen Voraussetzungen für GUT GEFRAGT gGmbH getroffen.
Ein Beirat mit Fachleuten und behinderten Menschen wird die Arbeit begleiten. Die Ausbildung der Evaluatoren beginnt im Herbst 2014. Partner bei der Ausbildung wird die Hamburger Arbeitsassistenz sein.