Nussbaum: „Es braucht leicht zugängliche Infos für gehörlose Menschen“

Menschen mit Behinderungen sind den gleichen Risiken ausgesetzt, wie die übrige Bevölkerung.

Verena Nussbaum
Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS

Allerdings kommen durch die Lebensumstände, die eine Behinderung mit sich bringt, risikoerhöhende Faktoren hinzu: „Noch immer ist es sehr aufwändig und schwer als gehörlose oder schwerhörige Menschen an Informationen zu gelangen. Gerade in einer Krise, wie jener die wir aktuell erleben, ist es aber wichtig, allen Menschen Zugang zu Informationen zu garantieren“, fordert SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, Verena Nussbaum am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

In den letzten Tagen ist bereits einiges passiert, der ORF bietet nun vermehrt Sendungen mit Gebärdensprachen-DolmetscherInnen an. „Die Optionen für Gebärdendolmetsch müssen aber bei allen Informationskanälen mitgedacht werden.“

Nussbaum fordert, dass alle Pressekonferenzen der Regierung inklusive der Übersetzung in Österreichischer Gebärdensprache ausgestrahlt werden. Auch viele Homepages sind weiterhin nicht in vollem Umfang in einfacher Sprache zugänglich.

Menschen mit Behinderungen müssen also auf die klassischen Nachrichtenformate zurückgreifen, um Informationen zu erhalten. Die technischen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, sollten voll ausgeschöpft und genutzt werden, um wirklich alle Menschen in Österreich rasch informieren zu können.

„Außerdem braucht es eine zeitliche Ausdehnung der Öffnungszeiten des Relays-Service, den gehörlose oder schwerhörige Menschen nützen können, um Anrufe für sie zu dolmetschen“, so Nussbaum abschließend.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

Ein Kommentar

  • Es ist absolut zu begrüßen und zu befürworten, dass der Anteil an Gebärdensprache im ORF erhöht wird.
    Jedoch sollte nicht auf die große Gruppe der Menschen mit Hörbehinderung (Schwerhörigkeit) vergessen werden, die keine Gebärdensprache sprechen sondern Lautsprache mit Lippenablesen. Für diese Gruppe ist die Untertitelung von Sendungen die einzige Möglichkeit, TV-Sendungen mitzuverfolgen. Leider wird gerade jetzt aufgrund der erschwerten Umstände (Kurfristigkeit der Sendungen, keine Aufzeichnung im Studio sondern in externen Räumlichkeiten und via Videokonferenz (z.B. Willkommen Österreich, Treffpunkt Kultur, Kurzsport nach der ZIB1, …) die Untertitelung eingeschränkt oder auf die TV-Thek verwiesen, wo aber Bild- und Tonqualität häufig eingeschränkt ist.
    Menschen mit Hörbehinderung bezahlen die vollen Rundfunkgebühren, eine Befreiung aufgrund der Hörbehinderung ist an eine Einkommensgrenze gekoppelt! Sie haben Anspruch auf den vollen Umfang der Angebote! Anstatt die Untertitelung zu minimieren, ist der sukzessive Ausbau auf 100% zu fordern!