Nussbaum: Für Regierung existieren Menschen mit Behinderungen nicht

SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderungen fordert Schutzkonzepte, Testungen und Einbindung von ExpertInnen in Corona-Krisenstab

Verena Nussbaum
Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS

„Für diese Regierung existieren Menschen mit Behinderungen offenbar nicht“, kritisiert SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderungen, Verena Nussbaum.

Sichtbar werde das wieder einmal am Etappenplan der Schulöffnung. „Der Bildungsminister lässt Kinder mit Behinderungen und ihre Eltern komplett im Regen stehen. Es gibt keinen Plan, wie ein Schulbesuch von SchülerInnen mit Behinderungen garantiert werden kann“, so Nussbaum.

Dabei ist die schulische Begleitung von Kindern mit sonderpädagogischen Bedürfnissen auch in normalen Zeiten herausfordernd. Hygienepläne können bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung schwer eingehalten werden. Der eingeforderte Abstand von einem Meter ist nicht praxistauglich. Kinder müssten zwar keine Masken tragen, die Verwendung von Masken von LehrerInnen könne aber gerade bei Kindern mit Behinderung Angst erzeugen.

Die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderungen fordert als eine wichtige Maßnahme, dass VertreterInnen von Behindertenorganisationen in den Krisenstab der Bundesregierung als ExpertInnen geladen werden müssen. „Es ist respektlos und unklug über Menschen mit Behinderungen statt mit ihnen zu reden“, so Nussbaum.

Es müsse Testungen und Schutzausrüstungen für Menschen mit Behinderungen, Angehörige und PädagogInnen und den persönlichen AssistentInnen geben. „Noch immer zählen Angehörige von Menschen mit Behinderungen nicht zu den Risikogruppen. Dabei sind gerade sie es, die derzeit die Hauptlast stemmen und dabei gefährdet sind“, so Nussbaum.

Ebenso wurden beim Hochfahren der Tageswerkstätten keine besonderen Schutzmaßnahmen berücksichtigt. Die Corona-Krise trifft Menschen mit Behinderungen mit besonderer Härte, gerade sie müssen besonders geschützt werden, verlangt die SPÖ-Abgeordnete. Immerhin geht es dabei um rund 1,4 Millionen Menschen in Österreich, die mit einer nicht vorübergehenden körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung leben. Außerdem sei Österreich aufgrund der UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen verpflichtet, Inklusion und Teilhabe auf allen Ebenen sicherzustellen.

„Das muss vor allem in der Krise gelten“, so Nussbaum. Am Beispiel Schule wird die Ignoranz der Regierung besonders deutlich. „Die Kinder und ihre Angehörige werden allein gelassen, es gibt weder Überlegungen, noch Pläne wie es weitergehen soll“, so Nussbaum, die in diesem Zusammenhang einen Etappenplan für SchülerInnen mit Behinderungen – in Absprache mit Behindertenorganisationen und Oppositionsparteien fordert.

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3 Kommentare

  • Ich finde diesen Artikel wirklich schlecht.
    Welchen guten Vorschlag hätte diese Dame denn gehabt, sollten wir alle das Virus ignorieren und so tun als gebe es ihn nicht. Nur schlecht reden und selber keine Vorschläge anbieten ist keine Kunst. Wir können froh sein, dass unsere Regierung so schnell und perfekt gehandelt hat. Will diese Dame so viele Tote wie in Italien, Spanien, Großbritannien geschweige in der USA oder Brasilien. Wo die die Toten nur mit Hilfe von Baggern in Massengräbern begraben. Da sind sicher auch zigtausende Behinderte dabei. Vielleicht sollte sie Sich einmal die Armenviertel von Brasilien, Indien usw ansehen, ( das habe ich schon gemacht) dann würde sie glücklich nach Österreich zurück kehren. Ich war voriges Jahr in Taiwan, da laufen die Leute fast alle mit Masken herum.Die Köche tragen Masken auf Nachtmärkten , im Hotel beim Buffet sogar Handschuhe 🧤werden getragen das ist normal. Wir nehmen auch einen Regenmantel oder Schirm wenn es regnet, so müssen wir eben in Zukunft mit Masken gehen oder wollen wir tausende Tote? Ich bin eine glückliche Österreicherin wo für Behinderte viel gemacht wird und sehr froh in Österreich zu leben . Die soll mir ein Land zeigen wo so viel für Behinderte und pflegebedürftige Menschen gemacht wird. !!!!

  • Traurig, dass sowohl die Grünen als auch die „christlich-sozialen“ sich nicht um uns kümmern. Gleiches gilt aber für alle anderen auch!

    Früher fand man hier noch sinnvolle Kommentare von Herrn Huainigg (auch wenn ich nicht immer mit dem übereingestimmt habe) und von Herrn Hofer (ebenso).

    Besonders aber von Seiten der SPÖ herrschte fast immer schon Schweigen im Walde.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn dies jetzt ein Anfang wäre, am Beginn der Besserung.

  • Ich habe in den Nachrichten nur ein einziges Mal über etwaige Maßnahmen für behinderte Menschen gehört! Als Mutter eines autistischen Kindes hat mich das sehr gewundert!