Der aktuelle Frauenförderungsplan des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, sieht Maßnahmen für Frauen mit Behinderungen mit keinem Wort vor.
Obwohl dies Anlass zur Empörung gibt, handelt es sich dabei keineswegs um ein neues Phänomen. Auch der Leitfaden für Frauenförderpläne, herausgegeben vom Bundesministerium für Frauen und Öffentlicher Dienst, sieht mit keinem Wort Frauen mit Behinderungen vor.
Dazu Mag.a Eringard Kaufmann, Generalsekretärin der ÖAR: Frauen mit Behinderungen stellen eine besonders marginalisierte Gruppe dar, die aufgrund des Geschlechtes Frau und ihrer Behinderung mehrfacher Diskriminierung unterliegen. Sie sind nachweislich massiv im Bildungsbereich benachteiligt und am Arbeitsmarkt deutlich unterrepräsentiert. Darüber hinaus erfahren Frauen und Mädchen mit Behinderungen Gewalt und Armut in weit höherem Ausmaß als Männer mit Behinderungen und nichtbehinderte Personen!
Die ÖAR fordert, endlich anzuerkennen, dass Behinderung keinesfalls ein Thema ist, das nur dem Sozialministerium zuzuordnen ist. Behinderung zieht sich durch alle Bereiche und erfordert eindeutig ein Mainstreaming; es muss als Leitlinie für alle Ministerien und öffentliche Stellen dienen. Hier ist Bewusstseinsbildung gefordert!