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ÖBB: Behinderte Menschen sind keine Kunden des Personenverkehrs!

Für die Pressekonferenz zur Präsentation eines sogenannten "Kundenforum" wählte der ÖBB-Personenverkehr eine - nur über 4 Stufen erreichbare - Lokalität.

Für heute, Montag, 22. Mai wurde am 19. Mai in einer Presseaussendung zur Präsentation einer neuen Initiative der ÖBB-Personenverkehr AG in die Kleine Stadtgutgasse 9, 1020 Wien, geladen. Bei einem Lokalaugenschein mußte ein behinderter Journalist feststellen, daß ihm die Pressekonferenz trotz gültigem Presseausweis (seit 23 Jahren!) unzugänglich sein wird.

„Der ÖBB-Personenverkehr zeigt sich seit Jahren unwillig, auf die Bedürfnisse behinderter Kunden mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren, so ist zum Beispiel der Ankauf der mißglückten Nahverkehrsgarnituren „Talent“ und „Desiro“, rasch vor Inkrafttreten des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes von vielen behinderten Menschen als nachgerade bösartiger Akt bewertet worden“ stellt Eduard Riha, Generalsekretär der ÖAR, fest und meint weiter „trotzdem hat die ÖAR auf alle Signale, die auf den Wunsch zu konstruktiverem Gesprächsklima seitens des ÖBB-PV schließen ließen, positiv reagiert“

„Ein Schlag ins Gesicht behinderter Menschen“

Deutlicher wird der Präsident der ÖAR, Dr. Klaus Voget: „Ich bewundere die Konzilianz unserer Mitarbeiter, die sich seit Jahren um Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs bemühen und sich mit dem ÖBB-PV geduldig auseinandersetzen. Es ist ein Schlag ins Gesicht behinderter Menschen und zeigt von einer Instinktlosigkeit sondergleichen, wenn im Jahr Eins des Gleichstellungsgesetzes behinderte Menschen von einer entscheidenden Informationsveranstaltung ausgeschlossen werden.“

„Wir hatten gehofft, daß raschere Fortschritte erzielt werden würden, als die ÖBB-Holding im Vorjahr eine Stabsstelle ‚Konzernkoordination Barrierefreiheit’ einrichtete. Die Erfahrungen bisher haben gezeigt, daß diese Maßnahme – außer einer weiteren Verwaltungsebene – keine konkreten Ergebnisse hervorbrachte. Experten sprechen sogar davon, daß Gespräche mit den ÖBB seither noch mühevoller geworden sind, weil sie nicht mehr – wie zuvor – mit den technisch versierten Mitarbeitern der operativen Betriebe geführt werden können. Der jüngste Vorfall gibt diesen Stimmen recht“, so Voget.

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0 Kommentare

  • @Robert Sulka – Am Dach steht Riesengroß HSH Das kann Vieles bedeuten.
    Wenn HSH der Hauseigentümer ist, kann er u.a. Förderungen für Barrierefreiheit vom BSA beantragen – speziell wenn ein behinderter ÖBB-Angestellter dort arbeitet – dies sollte Reinhard Rodlauer, Leiter Konzernkoordination Barrierefreiheit eigentlich wissen. – Auch das BFI sollte barrierefrei sei, damit auch RollstuhlfahrerInnen nicht ausgegrenzt werden.

  • Als ÖBB Mitarbeiter muss ich jetzt einmal eines klar stellen. Das Gebäude gehört der Heinrich Schmidberger Holding GmbH (steht als Leutschrift groß am Dach des Gebäudes). Als ÖBB sind wir hier eingemietet und haben auch keinen Kundenkontakt (sind an sich also kein öffentliches Gebäude). Dass das bfi in diesem Haus eingemietet ist, steht in keinem Zusammenhang mit der ÖBB. Hier also bitte nicht das Recht auf Bildung mit der ÖBB in Verbindung bringen. Danke. Diesen Umstand wollte ich nur klar stellen.

  • @Renee Aichholzer – Mitarbeiter der ÖBB erzählten mir, daß Sie jedesmal über Stufen getragen werden. Die Rampe zum Lastenaufzug ist NICHT barrierefrei – sie ist viel zu steil – das schaffen sie alleine nie und nimmer – die bin ich selbst mit dem Elektro-Rolli hinaufgehahren (gefährlich- Kippgefahr) – und wenn sie während der Arbeitszeit nicht auf´s WC müssen – schön – aber – denken Sie nicht nur an sich – denken Sie auch an andere Rollstuhlfahrer die vielleicht nicht so mobil sind oder eine so große „Blase“ haben.. Warum glauben sie machen wir das öffentlch? Sicherlich nicht um Ihnen zu Schaden, sondern damit man man auch an uns denkt und wir nicht ausgegrenzt werden. Und die Pressekonferenz war im anderen Gebäude, nur über Stufen zugänglich. Dies ist ein öffentliches Haus und gehört dem Berufsförderunginstitut lt. ÖBB Mitarbeiter – Haben Rollstuhlfahrer KEIN Recht auf Bildung?

  • Als „der Mitarbeiter im Rolli der ÖBB“ der im Chat gennannt wurde, will ich und muss ich jetzt zu den veröffentlichten Unwahrheiten auch Stellung nehmen. Ich bin nicht erst seit 2 Monaten auf der Dienststelle und muss auch nicht getragen werden.
    Ich bin seit über einem Jahr im Call Center der ÖBB und bin wirklich rundum zufrieden. Die Kollegen und meine Ausbildner sind sehr nett und hilfsbereit.
    Der angesprochene Lastenaufzug ist für mich über eine Rampe erreichbar und führt mich direkt ins Call Center. Über die angesprochenen Stufen muss ich nicht, da mein Arbeitsplatz für mich barrierefrei erreichbar ist. Zum angesprochenen WC muss ich auch nicht getragen werden, da ich das WC nicht benützen muss. Ich finde es nur traurig, dass ich hier intime Details von meiner Person Preis geben muss, nur weil andere Rollstuhlfahrer mich so ins Rampenlicht zerren. Es gefällt mir sehr auf der Dienststelle und es passt so wie es ist, deswegen verstehe ich nicht warum die ÖBB hier so kritisiert wird. Andere Firmen könnten sich da was abschauen.

  • Bei den ÖBB frage ich mich immer nur: WOLLEN sie nicht oder KÖNNEN sie nicht? Wenn nun irgendwelche postenden ÖBB´ler schreiben, wie gut sie es in Zukunft machen wollen, so frage ich mich: Warum braucht es immer Druck, damit sich die überhaupt einmal in Bewegung setzen? Und warum tut diese Behindertenstelle bei den ÖBB nix, oder hat sie den eigenen Vorstand bei dieser Hoppala-Pressekonferenz auflaufen lassen?

  • Warum kaufen die ÖBB noch immer keine barrierefreien Züge sondern nur Talent?

  • Gelebte Kundenorientierung … Auch ich fuhr am Montag zur ÖBB-Pressekonferenz in die Kleine Stadtgutgasse.

    Beim Haupteingang- mit einigen Stufen, stand bereits eine ÖBB- Mitarbeiterin, die mir sagte, mein Kollege würde gerade hineinbegleitet, dann würde ich abgeholt. Nach einigen Minuten kamen 2 oder 3 Herren, die mit mir ums Haus, in den Hof gingen. Dort konnte man nur über 5-7 Stufen, bzw. eine steile Rampe, die aber nicht zum Ziel geführt hätte in das Gebäude. Wir umrundeten das ganze Gebäude um dann wieder in den Hof zu kommen. Ich ließ mich dann von drei Herren in Anzug und Krawatte über die Stufen tragen. So kamen wir zu einen Lift und schließlich in den Raum der Pressekonferenz.

    Die Veranstaltung hatte bereits begonnen und man hatte nicht auf mich gewartet. Hätten die ÖBB – Mitarbeiter gewusst, welches der beste Weg wäre, hätte ich 10 Minuten früher da sein können. Nach der Pressekonferenz gab es noch eine Führung durch das neue Call-Center. Um dorthin zu kommen, musste ich über eine etwa 7stufige Treppe abwärts getragen werden. Vom Call- Center aus konnte ich mit einem Lastenaufzug hinunterfahren, musste dann aber noch über eine sehr steile Rampe ( die ein Rollstuhlfahrer allein nicht benützen kann) in den Hof.

    Ich war zu einer angeblich barrierefrei erreichbaren Pressekonferenz gekommen und hatte also einig Stunden investiert. Außerdem wollte ich diese Pressekonferenz hören , deshalb ließ ich mich über die Stufen tragen. Gleich zu Beginn sagte man mir, es gäbe auch einen rollstuhlfahrenden Mitarbeiter im Call- Center, für den würde auch immer ein Weg gefunden. – Daß dieser Weg jedoch so gar nicht barrierefrei ist, habe ich mir nicht gedacht.

    Bei der Pressekonferenz sprachen die Vorstandsdirektoren Wilhelmine Goldmann und Stefan Wehinger über das geplante Kundenforum. Es soll „ ein zentrales Element am Weg zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung und größeren Kundenorientierung „ (laut Presseaussendung, ÖBB) sein. Moderiert wird es von Univ. Prof. DI Dr. Harald Knoflacher. Er meint: „ Ich bin mir sicher, dass durch das Kundenforum Verbesserungen rascher umgesetzt werden können.“ (siehe Presseaussendung, ÖBB)

    Zu Beginn der Veranstaltung entschuldigte man sich für die missglückte Organisation. Die von mir erlebte Durchführung der Veranstaltung steht milde ausgedrückt in krassem Gegensatz zur angedachten „ nachhaltige Qualitätssteigerung und größere Kundenorientierung“.

    Die Worte „ peinlich“ ,“ Farce“ und „ Betroffenenmainstreaming“ (Betroffene werden von Anfang an in Entscheidungsprozesse einbezogen.) kommen mir bei einem solchen Erlebnis in den Sinn. Die ÖBB müssen hier offensichtlich noch dazulernen.

  • Der ganze „Skandal“ um die Pressekonferenz kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein. Ärgerlich ist das vielleicht, aber mehr?? Geht es hier darum einfach scharfe Kritik zu üben und negative Gefühle abzulassen oder geht es um eine objektive Feststellung, dass dies wohl nicht der beste Ort für eine Pressekonferenz war. Ich könnte mir vorstellen, dass die ÖBB in Zukunft darauf achten wird, dass dies nicht mehr vorkommt. Jeder lernt aus Fehlern, ob das nun Herr Meier von nebenan ist oder eben auch ein Unternehmen wie die ÖBB. Von Diskriminierung kann meiner Meinung nach in diesem Fall wirklich nicht die Rede sein und die Reaktion von Herrn Wehinger fand ich sehr freundlich. Es kommt wohl nicht in jedem Unternehmen vor, dass sich jemand für so einen Vorfall offiziell entschuldigt. Weiters ist es wohl die Menschlichkeit und die Hilfe der anderen einem gehbeschränkten Menschen manchmal über Hürden hinweg zu helfen und das ist auch das Wichtigste: Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft – von jedem für jeden! Und wer beweisst hier also weniger Menschlichkeit?? Diejenigen, die einen Fehler gemacht haben und diesen entschuligen oder diejenigen, die einen Skandal heraufbeschwören möchten, anstatt einfach zu sagen: dumm gelaufen, bitte nächstes mal besser machen.

  • Die Nahverkehrsgarnituren könnten besser sein, allerdings gibt es an den Bahnhöfen nun die mobilen Rampen um das Niveau der Einstiegshöhe auszugleichen. Langsam aber stetig wird es bei den ÖBB auch ein behindertengerechteres Umdenken geben. Auch Senioren und Mütter mit Kinderwägen sind betroffen, welche auch eine große Zielgruppe darstellen.

  • @Fabrizio: Zur Info der Standard (mit der APA-Meldung). Besonders der letzte Absatz:
    Barrieren bei Pressekonferenz
    Zu einer Verzögerung kam es zu Beginn der Pressekonferenz. Ein gehbehinderter Medienvertreter konnte nicht rechtzeitig zu der Veranstaltung im fünften Stock des Gebäudes gelangen, in dem die ÖBB-Personenverkehr AG untergebracht ist. Grund dafür: Der Lift im Eingangsbereich ist nur über Stiegen zugänglich. ÖBB-Vorstanddirektor Stefan Wehinger entschuldigte sich für den Vorfall. Es sein „unsinnig und dumm“ gewesen, die Pressekonferenz hier zu veranstalten. Man habe sich damit wohl „selbst ein Bein gestellt“.

  • Also das verstehe ich jetzt nicht ganz: wir sprechen doch hier von einer Medienorientierung wo man sich anmelden muss. Ist es dort nicht möglich, eine solche Information zu hinterlassen. Natürlich ist es wünschenswert und notwendig, Gebäude nach behindertengerchten Standards zu bauen, aber hier gehts doch um einem Medieninformation?!

    Etwas anderes ist aus meiner Sicht die Forderung nach behindertengerechten Fahrzeugen. Das muss aus meiner Sicht selbstverständlich sein.

  • besonders unqualifiziert finde ich die bemerkung von vorstandsdirektor stefan wehinger, ….“daß ihm die berichterstattung beim freakradio und bei radio ziemlich egal sei …..“
    dafür haben sie sich bis jetzt nicht entschuldigt. ebenfalls keine entschuldigung gab´s für die bemerkung vor beginn der pk, daß er sich durch die anrufe von behinderten „belästigt“ fühle.

  • Kurzbericht ÖBB Pressekonferenz: Um ca. 10:15 Uhr war ich vor Ort. Mir wurde gesagt, daß ich über den Hintereingang zur Pressekonferenz gelangen kann – Habe darauf hingewiesen: Keine Beschilderung – Über Umwege wurde ich in den Hof über eine viel zu steile Rampe zum Lastenaufzug gebracht.
    5. Stock – Keine Möglichkeit – Stufen – dann – 4. Stock ÖBB Call-Center – Stufen (1,30 m Höhe) zum Aufzug, wo man zur PK gelangen könnte – Die Begleitperson war ratlos, man hat gedacht, daß dies möglich sei.

    Inzwischen war es 10:45 Uhr ich telefonierte mit einem Journalisten, daß es nicht möglich war zur Pressekonferenz zu gelangen. Inzwischen kam jemand von der ÖBB und entschuldigte sich bei mir, ich zeigte meinen Presseausweis – Dann kam wieder die Begleitperson und meinte im Hof wären 4 Stufen zu überwinden, dann kann man zur Pressekonferenz – Da es schon 11 Uhr war, ich einen Termin um 11:30 Uhr hatte, lehnte ich dankend ab, außerdem deponierte ich, daß ich mich keine 4 Stufen mit diesem E-Rolli tragen lasse.

    Kati Z. war bei der Pressekonferenz – sie versäumte den Anfang und meinte, man hat sie 6 – 8 Stufen tragen müssen. Der Angestellte im Rolli der ÖBB, auf den sie hingewiesen hatten, war 2 Monate dort. Er wird jedes mal die Stufen hinaufgetragen – Behinderten-WC ist keines vorhanden. Man berief sich auch darauf, daß dies angemietet sei und das Haus BFI gehöre. Soweit in Schnelle und Kürze