ÖBB erst nach 2 Monaten erfolgreich

Entlaufene Rollstuhlplätze und Niederflurgarnituren zwischen Krems und Wien nach zwei Monaten von den ÖBB gefasst!

ÖBB Bahnhof
BIZEPS

Vorgestern, am 2. Februar 2010 kam die erlösende Nachricht von Seiten des Mobilitätscenters des ÖBB Personenverkehrs: Man weiß wieder, wo ihre Rollstuhlplätze und Niederflurgarnituren zwischen Wien und Krems an der Donau sind. Zum Fahrplanwechsel sind jene nämlich klangheimlich als Information aus dem Fahrplan entlaufen, weshalb barrierefreie Züge auf der Strecke nicht mehr abfragbar waren.

ÖBB verlor am 13. Dezember die Kontrolle

Der 13. Dezember 2009 war der Tag – wie jedes Jahr – des internationalen Fahrplanwechsels und jener Tag, an dem die ÖBB die Kontrolle über die rollstuhlgerechten Züge verlor.

Weder die Kunden an der Fahrplanabfrage im Internet oder wartend vor dem Schalter im Bahnhof konnten mit Informationen zu passenden rollstuhlgerechten Verbindungen bedient werden, da mit Fahrplanumstellung die Information über rollstuhlgerechte Zugsverbindungen nicht eingetragen wurde. Nicht alle? Nein. Jene Zugsverbindungen die aus dem Ausland kamen waren doch ab und an mit dem Prädikat: Rollstuhlsitzplatz versehen – vornehmlich die ICE und railjet-Züge.

Informationsmängel

Anfragen an die offiziellen Stellen der ÖBB brachten die Antwort, dass der große internationale Fahrplanwechsel für die groben Informationsmängel schuld sei. Die ausländischen Zugsverbindungen seien schuld. Hierbei stellt sich aber die Frage, warum ausgerechnet die Verbindungen ins Ausland jene Information bereits mit der Fahrplanumstellung ohne Verzögerung boten und Strecken, auf denen sich ein internationaler Zug nicht einmal verirrt – wie beispielsweise von Wien nach Krems/Donau – informationslos durch das Land fahren.

Wenn man den Fahrplanstand hier mit einem ehemaligen Ostblockstaat wie Ungarn vergleicht so stellt man fest, dass die MÁV es selbst schafft, rollstuhlgerechte Verbindungen zwischen zwei Ortschaften in der menschenleeren Puszta speziell hervorzuheben.

Probleme schon im Jahr 2008

Jenen Informationsverlust gab es bereits beim Fahrplanwechsel 2008. Damals hieß es von Seiten der ÖBB, sie hättenbereits soviel barrierefreies Zugsmaterial, dass eine Markierung welcher Zug rollstuhlgerecht ist, in Zukunft überflüssig sei – erst nach vielen Protestschreiben wurde dann doch noch die Information mit zwei Wochen Verspätung im Dezember 2008 auch über das Internet abfragbar und auch das Personal hatte die Informationen parat.

Informationslose Zeit dauerte geschlagene zwei Monate

Heuer dauerte diese informationslose Zeit geschlagene zwei Monate. Zwei Monate, in denen berufstätige Menschen mit Rollstuhl, die täglich pendeln, nur auf gut Glück den Zug benutzen konnten. Aber ist es damit getan?

Wir wissen jetzt, dass die Verbindungen zwischen Krems an der Donau und Wien sowie andere mir bekannte Strecken über die rollstuhlgerechte Plätze verfügen – aber ob dies alle Zugsverbindungen der ÖBB betrifft, die auch rollstuhlgerecht sind – das kann uns nur die ÖBB beantworten.

Die Zukunft hat noch nicht angefangen

Das Personal der ÖBB ist überaus bemüht barrierefreie Zugsverbindungen zu finden und man merkt als Bahnstammkunde, dass immer mehr rollstuhlgerechte bzw. Niederflurgarnituren eingesetzt werden.

Was nützen jedoch diese Investitionen, wenn dem Konzern selbst die Information fehlt, wo jene Züge verkehren und auf welchen Strecken zu welchen Zeiten Rollstuhlfahrer barrierefrei reisen können – denn die Zukunft, wo jede Zuggarnitur auch über einen Rollstuhlplatz verfügt, hat noch nicht angefangen – auch wenn es die ÖBB 2008 bereits geglaubt hat.

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