ÖBB-Fahrplanänderungen bringen Neuerungen

Ab 12. Dezember 2010 gilt der neue Fahrplan der ÖBB. Welche Auswirkungen hat das für behinderte Kundinnen und Kunden?

ÖBB Bahnhof
BIZEPS

„Wie jedes Jahr werden am zweiten Sonntag im Dezember in ganz Europa die Fahrpläne aktualisiert und an neue Gegebenheiten angepasst“, informieren die ÖBB über Änderungen für die Kundinnen und Kunden.

Fahrzeuge

„Im Fernverkehr wird das Angebot 2011 vor allem in Westösterreich verbessert. Ab Sonntag wird auf der Strecke zwischen Wien und Feldkirch ein Zwei-Stunden-railjet-Fahrplan umgesetzt, der auch fahrzeugtechnisch fast ausschließlich und ab Mitte 2011 gänzlich mit railjets gefahren wird. Je zwei Verbindungen werden noch bis April bzw. Juli 2011 mit konventionellem Wagenmaterial gefahren“, kündigen die ÖBB an.

Auch die Südbahn – immer Sorgenkind der ÖBB – soll attraktiver werden (schnellere Strecken, modernisierte Bahnhöfe). Da auf der Weststrecke railjets im Einsatz sind, können auf der Südstrecke die alten barrierefreien Waggons der ÖBB eingesetzt werden. Das heißt, „die Zahl der rollstuhlgerechten wird um 50% auf 20 ansteigen“, so die ÖBB über die Frequenz pro Tag.

Es werden auch eine Reihe Verbindungen – vor allem Nebenstrecken – eingestellt. In den Medien mehrfach erwähnt wurde auch die gestrichene Direktverbindung Graz-Linz.

Kein Ticket-Kauf im Nahverkehr

Neu geregelt wurde der Ticket-Kauf. „Es gibt daher in ganz Österreich eine einheitliche Regelung. Im Nah- und Regionalverkehr – also in REX- und R-Zügen sowie S-Bahnen – muss man vor dem Zustieg ein gültiges Ticket kaufen. Nur in Stationen, in denen es keinen Ticketautomaten oder keine Personenkasse gibt, ist ein Zustieg ohne Fahrkarte erlaubt.“

„Diese Regelung sorgt dafür, dass in ganz Österreich für alle Züge der ÖBB-Personenverkehr AG einheitliche Vorschriften zur Anwendung kommen und die Verunsicherung von Fahrgästen ein Ende hat“, erläutert Christian Schwarzl (ÖBB-Personenverkehr AG – Barrierefreies Reisen).

Was bedeutet dies für behinderte Menschen?

„Diese Regelung ist nicht für alleinreisende mobilitätseingeschränkte Kunden gültig, wenn sie in einem ausschließlich mit Fahrkartenautomaten ausgestatteten Bahnhof einsteigen und sie aufgrund ihrer körperlichen bzw. geistigen Behinderung nicht in der Lage sind, einen Fahrschein am Fahrkartenautomaten zu lösen“, konkretisiert Schwarzl auf BIZEPS-INFO Anfrage.

Fahrplandaten

Im Vorjahr gab es bei der ÖBB-Fahrplan Umstellung massive Probleme mit der Einarbeitung der Daten der verfügbaren barrierefreien Fahrzeuge. Es fehlte den Kundinnen und Kunden – aber auch dem ÖBB-Personal die Information, ob ein Zug barrierefrei ist. Das Problem konnte erst nach 2 Monaten gelöst werden.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 – so wurde im Februar 2010 versprochen – werde dieses Problem nicht auftreten. Wenige Tage vor dem der Fahrplanumstellung rief Mag. Christian Pettauer (ÖBB-Personenverkehr AG – Leiter Systeme IT) bei BIZEPS an und vermeldete, dass das Versprechen eingehalten werden konnte.

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