ÖBB: Nachholbedarf am Sektor Kundenorientierung

Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) erwartet vom neuen ÖBB Vorstand vor allem die Durchsetzung verbesserter Serviceleistungen für behinderte Menschen.

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Immer wieder werden vor allem von RollstuhlbenützerInnen Reiseerlebnisse mit der Bahn geschildert, die dokumentieren, dass es unmöglich ist, zu jeder gewünschten Zeit mit der Bahn zu verreisen. Der Grund dafür ist oft relativ simpel: Zwar gibt es eigene Servicestellen, bei denen man die zum Einsteigen notwendigen Hublifte bestellen kann; auch sind immer mehr Züge mit Rollstuhlabteilen ausgestattet.

Wenn jedoch das gewünschte Abreisedatum an einem Wochenende, und dann noch dazu nach 16h liegt, dann ist es ziemlich sicher, dass kein Personal mehr für die Bedienung der Hublifte zur Verfügung steht. An anderen Bahnhöfen wiederum gibt es gar kein Bedienungspersonal mehr für die Hublifte, und wieder an anderen Bahnhöfen können Hublifte nicht mehr eingesetzt werden, weil die Geleise nicht überquert werden können. Somit ist es in Österreich nicht mehr jedem Menschen möglich, an jedem Ort mit Bahnanschluss auch wirklich den Zug zu benützen.

Eduard Riha, Generalsekretär der ÖAR und Spezialist für barrierefreies Gestalten, hat noch einen zusätzlichen Wunsch an die neue ÖBB-Führungsspitze: „Es ist endlich an der Zeit, dass die ÖBB wieder in barrierefreies rollendes Material investiert, das für alle nutzbar ist – hier ist seit den späten 80iger Jahren nichts mehr passiert!“

Riha findet aber auch positive Worte für die ÖBB-Serviceleistungen: „Trotz allem Nachholbedarf und der berechtigten Kritik ist anzuerkennen, dass in den letzten Jahren einiges in die Bahnhofsinfrastruktur investiert wurde, das für Menschen mit Handicaps eine wertvolle Orientierungshilfe darstellt. Zu nennen sind hier etwa die Orientierungshilfen für blinde Menschen im Bahnhofsbereich.“ Diese wurden auf breiter demokratischer Basis in Zusammenarbeit zahlreicher Behindertenverbände und engagierten Mitarbeitern der ÖBB entwickelt, eine Vorgangsweise, die höchstes Lob verdient.

Gefragt ist: mehr Service für KundInnen mit Behinderung – damit auch wirklich alle Menschen in Österreich die Bahn benützen können.

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