Österreichische Entwicklungsgelder: Armutsminderung in Afrika muss Vorrang haben

Die Fachorganisation für inklusive Entwicklung, LICHT FÜR DIE WELT, begrüßt die heute bekannt gegebene Steigerung der österreichischen Beiträge zur Entwicklungszusammenarbeit auf 0,41 Prozent des BNE (Bruttonationaleinkommen).

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Allerdings muss diese auch kritisch betrachtet werden, denn die vermehrten Budgetmittel sind vor allem eine Reaktion auf die Flüchtlingsbewegungen durch die Kriege im Nahen Osten und Zentralasien, wobei 38 Prozent der Mittel in Österreich für die Flüchtlingsbetreuung im Inland selbst eingesetzt werden.

Die für Flüchtlingsbetreuung in Österreich eingerechneten Gelder sind allerdings zehnmal so hoch wie die direkt durch Österreich finanzierten Projekte in afrikanischen Partnerländern. Leider wurden keine zusätzlichen Mittel für die Hilfe in Afrika vorgesehen und in den letzten Jahren wurden die Mittel für Afrika von 40 auf 30 Millionen gekürzt.

„So wichtig die Hilfe für Flüchtlinge ist, darf nicht auf die dringend notwendige nachhaltige Unterstützung für Menschen mit Behinderung in den afrikanischen Partnerländern vergessen werden“, reagiert die Geschäftsführerin von LICHT FÜR DIE WELT, Johanna Mang, heute enttäuscht auf die zu kurzsichtige Politik der österreichischen Bundesregierung. LICHT FÜR DIE WELT fordert erneut die schrittweise Erhöhung der Gelder für Entwicklung auf 0,7 Prozent des BNE bis 2030 und einen konkreten Stufenplan zur Erreichung dieses Zieles.

Vor allem die akute Hungerkrise in mehreren afrikanischen Ländern, Konflikte und auch die fast vergessene Krise im Südsudan führen zu großem Leid in der Bevölkerung. Durch die jüngsten Entwicklungen verschärfte sich auch die Situation für Menschen mit Behinderungen, die zu den ärmsten Mitgliedern der Gesellschaft gehören.

Noch immer leben mehr als 800 Millionen Menschen weltweit in extremer Armut, darunter 400 Millionen Kinder. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben derzeit eine oder mehrere Behinderungen, die überwiegende Mehrzahl in den Entwicklungsländern.

„Österreich muss wesentlich mehr für den Aufbau stabiler und inklusiver Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsysteme leisten, um zur 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung beizutragen. Eine Erhöhung der Österreichischen Beiträge für Entwicklungszusammenarbeit auf die lange versprochenen 0,7 Prozent des BNE ist dringend notwendig“, fordert Mang.

„Österreichische Wirtschaftsinteressen und Flüchtlingsabwehr dürfen nicht im Vordergrund stehen sondern die Sicherung von Menschenrechten, Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben für alle sollten die Leitlinien der österreichischen Hilfsgelder sein.“

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