ÖVP Korosec: Menschen mit Behinderung werden mit zu wenig Empathie im Gesundheitswesen behandelt

Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft sieht dringenden Handlungsbedarf bei Wiener Stadtregierung

Ingrid Korosec
ÖVP

Die Gesundheitssprecherin der ÖVP Wien, LAbg. Ingrid Korosec, erinnerte heute bei der Debatte zum Tätigkeitsbericht 2013 der Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft einmal mehr daran, dass Menschen mit Behinderung nicht länger als „Patientinnen und Patienten zweiter Klasse“ behandelt werden dürfen – weder in den Spitälern noch im niedergelassenen Bereich.

Konkret verwies Korosec auf den Umstand, dass etwa die Sozialversicherungen nach wie vor teilweise schikanös mit behinderten Menschen umgehen, wenn es um die Bewilligung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Prothesen und dergleichen geht.

„Es werden entweder Reparaturen nicht bewilligt oder Modelle angeboten, die für die Betroffenen nicht nutzbar sind. Aber weil sie eben in der „Tarifliste“ stehen, werden sie trotzdem angeboten – nach dem Motto „Vorschrift ist Vorschrift“. Erst nach Urgenz der Patientenanwaltschaft wird – nach teilweise monatelanger Wartezeit – endlich reagiert! Dieser Zustand ist inakzeptabel“, so Korosec.

Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf vorurteilsfreie Behandlung durch Ärzt/innen und Pflegekräfte!

Weiters betonte die VP-Gesundheitssprecherin, dass sich auch 2013 Eltern von erwachsenen Kindern mit intellektueller oder psychischer Beeinträchtigung an die Patientenanwaltschaft gewandt haben, weil es bei der medizinischen Betreuung Schwierigkeiten gibt und oftmals der Eindruck besteht, dass sich Ärztinnen und Ärzte bzw. das Pflegepersonal mit zu wenig Empathie um behinderte Patientinnen und Patienten kümmern.

Oft wird mit den Begleitpersonen ÜBER die Patientinnen und Patienten gesprochen, anstatt direkt MIT den Betroffenen zu kommunizieren. Es fehlt auch teilweise an den nötigen fachlichen Kompetenzen wie etwa die Anwendung der Gebärdensprache bei der Behandlung gehörloser Patientinnen und Patienten bzw. von leicht verständlicher Sprache bei Menschen mit Lernschwierigkeiten.

„Ich denke, dass hier die Stadt Wien und speziell der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) noch viel aufholen muss, was die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Behinderung betrifft, denn es kann nicht sein, dass eine adäquate Betreuung nur für jene Menschen gesichert ist, die mit engagierten Angehörigen um ihre Rechte kämpfen“, so Korosec abschließend.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich