Wiener SPÖ ist bei Behindertenpolitik auf halbem Weg stehen gebliebe
„Trotz vollmundiger Lippenbekenntnisse der Wiener SP-Stadtregierung gibt es für die Finanzierung der Persönlichen Assistenz auf Landesebene bisher keine einheitliche rechtliche und finanzielle Regelung. Es ist an der Zeit, dass sich das ändert“, erklärte heute die Sozialsprecherin der ÖVP-Rathausfraktion, LAbg. Ingrid Korosec, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Obfrau der Initiative Selbstständiges Leben, Mag. Bernadette Feuerstein, zum Thema „Persönliche Assistenz“.
Persönliche Assistenz – Mehr Unabhängigkeit für behinderte Menschen
Die ehemalige Volksanwältin unterstrich nochmals die Vorteile dieser neuen Form der Behindertenunterstützung. „Weg von der Fürsorge, hin zur Selbstständigkeit – das ist das angewandte Prinzip. Personen mit besonderen Bedürfnissen können das Ausmaß an Betreuung selbst bestimmen. Dieses moderne Konzept muss von einer verantwortungsbewussten Kommunalverwaltung einfach politisch und finanziell unterstützt werden“, so die Wiener ÖVP-Gemeinderätin.
Novellierung und Geld
Konkret forderten beide eine Novellierung des Wiener Behindertengesetztes und die Bereitstellung von finanziellen Mitteln in der Höhe von ca. drei Millionen Euro. „Was wir vordinglich brauchen ist ein Rechtsanspruch und ein festgeschriebenes Budget. Das wären die ersten wichtigen Schritte, damit wir diese Betreuungsform hier in der Bundeshauptstadt endlich auf eine solide Basis stellen können“, meinte Korosec dazu.
Bund und andere Bundesländer schon voraus
Mag. Feuerstein verwies ihrerseits auf bereits bestehende Regelungen auf Landes- und Bundesebene. In Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol gibt es bereits eine einheitliche Regelung für die Unterstützung und Förderung von Persönlicher Assistenz.
Bundesweit wird wiederum bereits die Arbeitsassistenz vom Sozialministerium finanziert, die es behinderten Menschen möglich macht einem Beruf nachzugehen.
Abschließend forderte Korosec die verantwortlichen Rathauspolitiker zu zügigem Handeln auf. „Es geht hier um die Würde und das selbstbestimmte Leben von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Wenn der SPÖ-Stadtregierung das etwas wert ist, dann muss sie auch die Persönliche Assistenz entsprechend fördern“, so die ÖVP-Gemeinderätin dazu.