ÖVP-Praniess-Kastner: Wien braucht mehr Initiativen zur Arbeitsmarktintegration behinderter Menschen

4.000 Menschen in Beschäftigungstherapie ohne Pensionsanspruch

Karin Praniess-Kastner
BIZEPS

Bei der Diskussion zur Arbeitsmarktsituation in Wien werden die Schwierigkeiten behinderter Menschen kaum berücksichtigt, kritisiert die Behindertensprecherin der ÖVP Wien, LAbg. Karin Praniess-Kastner, in der heutigen Aktuellen Stunde des Wiener Gemeinderates.

„Ich vermisse derzeit von der Wiener Stadtregierung verstärkte Initiativen, um behinderten Menschen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern. Auch bei der Beschäftigungstherapie muss es sozialrechtliche Verbesserungen geben“, fordert die ÖVP-Mandatarin.

2008 waren etwa 4.000 Wienerinnen und Wiener mit Behinderung in Einrichtungen der Beschäftigungstherapie untergebracht, bekommen für ihre Tätigkeit jedoch keinen Lohn ausbezahlt, sondern lediglich ein Taschengeld, dessen Wert seit Jahren nicht mehr valorisiert worden ist.

„Wer in Beschäftigungstherapie ist, erwirbt in dieser Zeit keine Versicherungszeiten und hat damit im Alter auch keinen Pensionsanspruch. Die Stadt Wien hat zu diesem Zustand bisher geschwiegen und sämtliche Verbesserungsvorschläge der ÖVP rigoros abgelehnt. Dieses Verhalten zeugt nicht gerade von Engagement für die Interessen behinderter Menschen“, kritisiert Praniess-Kastner.

Gemeinde Wien erfüllt Einstellungspflicht seit Jahren nicht

Was die Erfüllung der Behinderteneinstellungspflicht betreffe, so zeige sich hier seit Jahren das gleiche Bild: behinderte Menschen werden mit einer „Sonderaktion“ bedient. Echte Integration in den Arbeitsmarkt sei durch diese Maßnahme nicht zu erreichen.

Abgesehen davon sei allein schon die Bezeichnung „Sonderaktion“ als diskriminierend abzulehnen. Praniess-Kastner: „Die Stadt Wien hat dafür zu sorgen, dass behinderte Menschen im Magistrat reguläre Dienstposten bekommen.“

Würde die Wiener SPÖ ihre überholten Konzepte in der Behindertenpolitik über Bord werfen und Inklusion endlich leben, und zwar in ALLEN Lebensbereichen, angefangen bei der Unterstützung der Familien, beim Bildungsweg im Kindergarten und in den Schulen, dann wären positive Entwicklungen in der Arbeitsmarktpolitik rasch sichtbar.

„Die SPÖ hat viel zu lange an der Fürsorge-Mentalität festgehalten, anstatt behinderte Menschen dabei zu unterstützen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wien braucht hier deutlich mehr Schwung“, so Praniess-Kastner abschließend.

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