Preise gehen an Jana Reininger (DATUM) und Lisa Hintner (Rai Südtirol) – einen Anerkennungspreis erhält Andrea Poschmaier (ORF).

Zum mittlerweile 15. Mal ermittelte der ÖZIV Bundesverband die Preisträger*innen des ÖZIV Medienpreises.
Heuer zeichnete die Jury Jana Reininger (DATUM) und Lisa Hintner (Rai Südtirol) für herausragende Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen mit der Sieger-Statue „Schuasch“ aus – einen Anerkennungspreis vergab die Jury an Andrea Poschmaier (ORF).
Seit dem Jahr 2006 prämiert der ÖZIV jedes Jahr herausragende Beispiele für die Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen. Es wird jeweils ein Preis in der Kategorie Print (oder Artikel in Online-Zeitungen) und in der Kategorie Elektronische Medien (Radio oder TV) vergeben.
Unterstützt wurde der ÖZIV dabei wie jedes Jahr vom ÖJC (Österreichischer Journalist*innen Club) und einer prominent besetzten Jury. Unter dem Vorsitz des früheren ÖJC-Präsidenten Prof. Fred Turnheim bewertete die Jury die rund 40 eingereichten Beiträge.
In der Kategorie „Print“ wurde Jana Reininger für ihren Artikel „Geliehene Arme und Beine“ im Magazin DATUM mit dem ÖZIV-Medienpreis ausgezeichnet. Ihre Reportage über Menschen, die mit persönlicher Assistenz leben, schilderte einerseits die persönliche, private Seite dieses Themas und beleuchtete andererseits auch die behindertenpolitische Dimension von persönlicher Assistenz. Von der Jury wurde der Artikel mit Attributen wie „sehr gut recherchiert“, „journalistisch hohes Niveau“ und „stimmige Gesamtgestaltung von Text und Bildern“ von der Jury mit Lob bedacht.
Den Preis in der Kategorie „elektronische Medien“ holte sich Lisa Hintner für ihre Dokumentation „Vergissmeinnicht“, die von Rai Südtirol ausgestrahlt wurde und den Umgang mit Menschen mit Behinderungen in der NS-Zeit nachzeichnet. Penibel recherchiert mit vielen Gesprächen mit Angehörigen entsteht ein beklemmendes Bild dieser Epoche. Zusammengefasst kam die Jury zu folgendem Urteil: „Thematisch und handwerklich outstanding!“
Weiters vergab die Jury einen Anerkennungspreis an Andrea Poschmaier (ORF/Thema) für ihren 20-minütigen Beitrag „Liebe, Sex, Behinderung“, der sich mit dem Thema „Sexualbegleitung für Menschen mit Behinderungen“ beschäftigt. Ihr Bericht zeigt, dass der Kampf um selbstbestimmte Sexualität für Menschen mit Behinderungen noch immer nicht gewonnen ist. Für den Beitrag besucht sie Protagonist*innen in drei Bundesländern und stellt ihnen politische und private Fragen. Die Thematik aus mehreren Perspektiven zu beleuchten und Betroffene zu Wort kommen zu lassen sowie der offene und mutige Umgang, bewog die Jury zur Vergabe des Anerkennungspreises an Andrea Poschmaier.
„Der ÖZIV-Medienpreis will einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung zur Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien leisten – diese Ursprungsidee gilt auch im 15. Jahr dieser Auszeichnung. Die Preisträger*innen sind Vorbilder, was qualitätsvolle und exzellent umgesetzte Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen betrifft.“ erklärt ÖZIV-Präsident Rudolf Kravanja.
Jury-Vorsitzender Fred Turnheim ergänzt: „Gerade wir Journalist*innen haben eine besondere Verantwortung: wir sollten absolut vermeiden, dass Menschen mit Behinderungen stets nur als Held*innen oder Opfer dargestellt werden. Die heurigen Sieger-Beiträge sind exzellente Beispiele für Berichterstattung auf Augenhöhe.“