Europäischer Protesttag der Menschen mit Behinderungen am 5. Mai
Seit 1992 weisen Menschen mit Behinderungen europaweit darauf hin, dass auf dem Weg zur Gleichstellung noch viel zu tun ist.
„Gleichstellung beginnt nicht erst am Arbeitsmarkt“, räumt ÖZIV Präsident Dr. Klaus Voget mit einem gängigen Vorurteil auf. „Schon im Kindergarten und in der Schule müssen behinderte Kinder die gleichen Chancen haben, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Wir brauchen ein inklusives Ausbildungssystem als Voraussetzung für einen inklusiven Arbeitsmarkt!“
Fast 1,7 Millionen Menschen in Österreich, das sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung, haben eine oder mehrere Beeinträchtigungen. Das ist keine kleine Minderheit, sondern eine große Gruppe mit unterschiedlichen Anforderungen. Eines haben sie aber alle gemeinsam: sie wollen selbstbestimmt und gleichberechtigt leben!
Das scheitert oft am Unverständnis und der nicht vorhandenen Sensibilität der Gesellschaft. Integrationskindergärten und – schulen könnten hier einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten Dass es in Österreich nach wie vor Sonderschulen gibt, verstößt außerdem gegen die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die Österreich 2008 ratifiziert hat.
Dass für die erforderlichen Maßnahmen kein Budget vorhanden ist, lässt Voget nicht gelten. „Da geht es um Weitsicht: Wir brauchen jetzt Investitionen in ein inklusives Bildungswesen, das spart uns später viel Geld für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für behinderte Menschen“, ist Voget überzeugt.