Mit der Ankündigung, den Wohnbau in Oberösterreich durch Verzicht auf Maßnahmen der Barrierefreiheit verbilligen zu wollen, hat es Wohnbau-Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) vor kurzem zu fragwürdiger Bekanntheit gebracht.
Im Lead-Text eines Artikels in den Oberösterreichischen Nachrichten vom 6. Juli 2010, in dem Haimbuchner seine schrulligen Vorstellungen zum Sparen im Wohnbau verkünden konnte, heisst es unter anderem: „Eine Roßkur für günstigeren Wohnbau, wie sie sich FPÖ-Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner vorstellt: Gesetzliche Bau-Vorgaben, wie für verpflichtende Lifte oder Barrierefreiheit, sollten zurückgenommen werden.“
„Dass ein wohnbauverantwortlicher Politiker solche Meldungen von sich gibt, ist neu und diskreditiert ihn als Experten,“ meint dazu der Experte der ÖAR für barrierefreies Bauen, Generalsekretär Eduard Riha, und stellt weiter fest: „Zahllose Arbeiten aus mehreren europäischen Ländern und mehrere österreichische Expertisen belegen, dass sich barrierefreies Bauen kaum verteuernd auswirkt.“
In einer Studie der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) zum Thema Kosten von Barrierefreiheit kommen die Experten zum Schluss, dass sich die Mehrkosten (abhängig vom Gesamtvolumen des Gebäudes) in der Höhe der Endreinigungskosten nach Baufertigstellung bewegen.
„Was Haimbuchner auch nicht begriffen hat, ist der Schaden an der Volkswirtschaft und das mehrfache an Folgekosten dessen, was er einzusparen glaubt. Wird Barrierefreiheit am Neubau verabsäumt, werden die künftigen Bewohner dazu verurteilt, bei Eintritt von Behinderung durch Unfall oder Alter – in einer Situation, in der sie ohnehin ausreichend Schwierigkeiten haben – die Wohnung wechseln zu müssen. Oder aber es muss mit enormen Kosten nachgerüstet und adaptiert werden – ein Aufwand, der ebenfalls von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Zusätzlich ist in Wohnungen, wie sie Haimbuchner vorschweben, bei zunehmendem Alter der Bewohner auf jeden Fall mit enorm höheren Kosten für mobile Dienste jeder Art zu rechnen als in barrierefreien Häusern,“ führt Riha aus.
Die ÖAR ergänzt die Sommersatire Haimbuchners, der im selben Artikel auch gleich die Streichung von anderen Baumaßnahmen, wie etwa Notkaminen vorschlägt, mit weiteren Anregungen: Abspecken von Kosten für die Statik, ein bissl weniger Erdbebensicherheit am Bau, Reduktion der Wärme- und Schalldämmung und allenfalls noch kleine Reduktionen im Sanitärbereich unter der Devise „Verbesserung nachbarschaftlicher Kontakte“: früher hatten die Leute auch bloß ein WC pro Geschoß gemeinsam.
Hermann pitow
26.10.2019, 13:46
Herr Landesrat.. Meine Frage.. Wollen sie ihre Person in d Vordergrund rücken mit ihren Aussagen? Was haben sie geschafft ? und auch dort wo sie jetzt stehen bzw sind? Wer hat diese Partei gross gemacht? Haben sie nachgedacht? Frage Was haben sie schon falsch gemacht? Mfg AK Bildhauer Maler U Lehrer… H. Pitow..Bin Parteiunabhaengig. Neutral…
Gertrude Sladek
23.07.2010, 10:02
@Sigi Maron!
Wie gut, dass manch ein Politiker sogar so dümmlich ist und es sichtlich nicht einmal realisiert, wonach man so – wenn schon nicht aus eigener Überzeugung, so zumindest aus diplomatischen Überlegungen – auf keinen Fall argumentieren sollte! Deshalb, wirklich: Ab zum Dörfler, aber der ist ja mittlerweile schon besserungswillig; naja, hat auch a Bisserl gedauert und einiges an gutem Zureden diverser politischer Freunde benötigt. Daher: Ich stimme Ihrem Kommentar vollinhaltlich zu, denn auf uns wird nämlich auch geschissen, so schauts aus.
Anonymous
21.07.2010, 20:32
Der Typ ist ein totaler Dörfler! Den sollten sie auch nach Kärnten schicken, dort hebt er sogar den Schnitt
erwin riess
21.07.2010, 19:28
herr riha eduard hat sachlich recht. herr maron sigfrid hat politisch recht. wir sind somit auf der höhe der zeit.
meia
21.07.2010, 18:40
Leider gibt es viele HEIMBUCHNERS nicht nur in OÖ sondern auch in allen im NR vertretenen Parteien. Nur bei HEIMBUCHER ist es jedoch ein „Frischling“ als Politiker, Jurist und auch noch ein zuständiger Landesrat. Wenn solche „Politaufsteiger“ dann noch an grössere „Schüssel“ (Geldtöpfe) herankommen – dann „Gute Nacht“ Republik Österreich.
wolfgang glaser
21.07.2010, 15:17
Barrierefreiheit ist kein Luxus ! Wäre Herr Heimbuchner selbst betroffen, würde er begreifen, worum es geht …
Klaudia Karoliny
21.07.2010, 14:21
Von Österreicherinnen und Österreichern gewählt, unsere PolitikerInnen…
– auch Heimbuchner! Nur MIT so einem kurzsichtigen Denken, darf niemand durchkommen, weil es sind die Gelder der Allgemeinheit, die bei Heimbuchners Idee falsch angelegt werden würden.
Anonymous
21.07.2010, 13:44
Der Typ iat voll verdörflert! Exportiert ihn nach Kärnten, dort hebt der sogar den Schnitt!
josef fraunbaum
21.07.2010, 13:41
was soll zurück genommen werden? HEIMBUCHNER!
sigi maron
21.07.2010, 12:48
>früher hatten die Leute auch bloß ein WC pro Geschoß gemeinsam<
eben und in dieses WC steck ma dann den heimbucher und scheissen drauf.