Auf wesentliche diskriminierende Sachverhalte ging sie erst gar nicht ein
Der Verein Selbstbestimmt-Leben-Initiative Linz ist empört darüber, mit welch Kaltschnäuzigkeit und Präpotenz die Leiterin des Linzer Bauamtes, Dr. Martina Steininger, ein Beschwerdeschreiben, in dem auf die Verschlechterung der baulichen Situation für mobilitäts- und sinnesbehinderte Menschen bei erst kürzlich fertig gestellten Bauvorhaben (Umbauten) in Linz aufmerksam gemacht und die Herbeiführung des gesetzmäßigen Zustandes von der Verantwortlichen eingefordert wurde, vom Schreibtisch fegte.
Auf wesentliche diskriminierende Sachverhalte ging sie erst gar nicht ein, alle aufgezeigten Umbauten sind ihrer Auslegung nach bestenfalls „bauliche Änderungen im Altbestand“, obwohl beispielsweise das Linzer Citycenter (ehemaliges Passage-Kaufhaus) bis auf „die Grundmauern“ abgerissen und statt dessen ein völlig neuer „Einkaufsriese“ mit einer Menge von Geschäften, Speiselokalen, Bars, … entstand.
Natürlich hat keines dieser Lokale ein rolligerechtes WC und wurde überhaupt im ganzen Haus nur eines (für Männer und Frauen gemeinsam) und das im 2. und letzten Untergeschoß (hier sieht man schon die „Wichtigkeit“ desselben) installiert! Diese „Rarität“ ist auch gleichzeitig der Wickelraum des Hauses, sodaß auch aus diesem Grund mit längeren Wartezeiten gerechnet werden muß. Dies ist aber nur einer von vielen Kritikpunkten bei diesem Bauwerk.
Offensichtlich gibt es im OÖ. Baurecht die Möglichkeit, „Umbauten“ und somit die gültige Rechtslage (verpflichtende barrierefreie Bauweise bei Neu-, Zu- und Umbauten) gekonnt zu umgehen; und dies obwohl die OÖ Landesverfassung kürzlich geändert wurde. Das dürfte der neuen Bauamtleiterin jedenfalls bestens bekannt sein!
Weitere Schritte von Seiten der Betroffenen sind jedenfalls geplant.