Die vorgelegten Zahlen seien "sehr lückenhaft" und oft "kaum geeignet, die nötigen Informationen daraus zu gewinnen", so die Kritik.
„Kritisch fällt der Bericht des Landesrechnungshofes (LRH) über den öffentlichen Personen-Nahverkehr aus: Das Land ist vor allem Zahler, kümmert sich zu wenig um Gestaltung und Leistungskontrolle“, fassen die OÖ-Nachrichten zusammen.
Oberösterreich gebe pro Jahr 82 Millionen Euro für Verkehrsverbund, Leistungsbestellungen und Betrieb aus, aber das Land habe bisher „Möglichkeiten zu einer stärkeren Steuerung des öffentlichen Personenverkehrs nicht ausgenützt und hat sich oft auf die Rolle des Finanzierers“ zurückgezogen“, so der OÖ-Landesrechnungshof, der fordert, stärker an Erfolgsfaktoren wie Fahrgastzahlen zu messen.
Die vorgelegten Zahlen seien „sehr lückenhaft“ und oft „kaum geeignet, die nötigen Informationen daraus zu gewinnen“, so die Kritik.
Haider: „Schlechtreden“
Für den OÖ-Verkehrsreferent DI Erich Haider (SPÖ) ist die Kritik ein „Schlechtreden“ seiner Erfolge, betont er in einer Aussendung. Er zählt in dieser Pressemitteilung eine Reihe von Projekten auf, darunter „die neu angeschafften Talent- und Desirozüge, die allesamt barrierefrei ausgestattet sind“.
Dies ist insofern bemerkenswert, weil es genau die Kritik des Landesrechnungshof bestätigt. Der Nahverkehrszug Talent wäre nämlich vom Land OÖ in einer für behinderte Menschen mangelhaften Ausstattung mitfinanziert worden, wenn Behindertenorganisationen und der OÖ-Abgeordnete der Grünen, Gunther Trübswasser, nicht massiven Widerstand geleistet hätten.
Trübswasser: „Kritik ernst nehmen“
Die Replik von Trübswasser: „Wir unterstreichen die Kritik des Rechnungshofes, dass die Umsetzung der Maßnahmen nicht überprüft werden kann. So ist das Land auf die Meldungen der Verkehrsunternehmen angewiesen, die auf Schätzungen beruhen. Die ÖBB zählen beispielsweise 17 Millionen Fahrgäste im regionalen Öffentlichen Verkehr, der Verkehrsverbund kommt vergleichsweise nur auf 12 Millionen.“
„Haider soll endlich die Kritik des Rechnungshofberichtes ernst nehmen und diese für einen Neustart in der Verkehrspolitik nutzen“, so Trübswasser abschließend.