OÖ: „Noten für Behinderte“ sorgen für Diskussion

ORF: Für Diskussionen sorgt eine Erhebung der Sozialabteilung des Landes OÖ. Mit einem Fragebogen wird die körperliche und psychische Situation jedes Behinderten in den Wohnheimen erhoben und in einer Art Benotung festgehalten.

Viele Fragen
unbekannt

Noten von 1 bis 4
Wie der ORF berichtet wird unter anderem Folgendes erhoben: „Kann der Behinderte mit Messer und Gabel essen? Putzt er sich die Schuhe? Wie hält er es mit der Intimpflege? Ist er leicht reizbar? Neigt er zum weinen?“ Die Antworten werden in Fragebögen eingetragen und mit 1 bis 4 bewertet. Der Behindertensprecher der Grünen Gunther Trübswasser kritisiert die Aktion scharf:

„Befragung ist diskriminierend“
„Ich empfinde diese Form der Befragung als wirklich diskriminierend, weil hier persönliche Daten festgehalten werden, die sonst niemand, der nicht in einer Einrichtung lebt, oder nicht behindert ist, von sich anlegen lassen würde. Jeder würde dagegen protestieren, würde irgendjemand auf die Idee kommen, persönliche Daten in dieser Form aufzuzeichnen.“

Der ORF berichtet, das Ziel der Befragung sei es den genauen Hilfsbedarf zu ermitteln. Sozialreferent Landesrat Josef Ackerl (SPÖ) weist im ORF die Kritik entschieden zurück: „Also diese Kritik ist für mich völlig unverständlich, da die Erhebung nicht nur wirklich anonym ist, sondern auch mit sich bringt, dass wir für Menschen mit Behinderungen die wirklich besten Maßnahmen zur Verfügung stellen können. Es ist eine Vorgangsweise, die eigentlich von vielen als richtig und wegweisend erkannt wird.“

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