Orient Lounge im Kunstforum der Bank Austria

Beim Wort Orient schwirren unzählige Gedanken durch unseren Kopf. Arabischer Kaffee, Wasserpfeifen, der Duft von Gewürzen und vielleicht auch ein paar Bauchtänzerinnen.

verstellte Rollstuhlrampe
Götzinger, Kornelia

Derzeit findet im Kunstforum der Bank Austria die Ausstellung „Orient Lounge“ statt. Bei der Aufzählung der Gedanken zum Thema Orient haben wir einen wichtigen Punkt vergessen: Den fliegende Teppich.

Noch in guter Erinnerung sind die jahrelangen Kämpfe gegen die Unzugänglichkeit des Kunstforums der Bank Austria. Erst nach mehreren Protestveranstaltungen und medialen Druck wurde endlich eine Rollstuhlrampe gebaut. Die Benutzbarkeit der Rampe ist aber dadurch nicht gewährleistet, wie wir diese Woche feststellen mussten.

„Den Verantwortlichen des Kunstforums ist anscheinend die Ausstellung von Kunstobjekten mehr wert als einige verkaufte Karten von behinderten Menschen. Wie könnte es sonst passieren, dass eine Rampe für diese Personengruppe nicht benützbar ist.“ zeigt sich eine Passantin im Rollstuhl verärgerte über die völlig verstellte Rampe.

„Die Benützung der Rampe war ursprünglich nicht vorgesehen, lediglich die ‚Dekorierung‘ mit Teppichen bei gleichzeitiger Gewährleistung der Befahr- und Begehbarkeit.“ erläutert Mag. Wolfgang Schreiner vom Kunstforum der Bank Austria den Missstand.

„Schlicht aus Unwissenheit über die Widmung der Rampe werden von den Mitarbeitern des Betreibers des Gastgartens immer wieder Gegenstände auf diese gestellt“ vermutet Schreiner. Er hat daraufhin „umgehend den Betreiber des Gastgartens aufgefordert, die Dekorierung der Rampe nur so vorzunehmen, dass ein ungehinderter Zugang möglich ist“. Er legt auch Wert auf die Feststellung, dass „selbstverständlich nicht geplant ist, die Rampe in Zukunft zu möblieren und somit in ihrem Zweck zu entfremden.“

Für den Betreiber „Aux Gazelles Ges.m.b.H.“ hat sich Frau Julia Ufer für das Verstellen der Rampe entschuldigt und bedauert, dass dies „niemand von uns zu diesem Zeitpunkt bedacht hat“. Sie versichert, dass „die Möbel umgehend entfernt wurden“.

Auch wenn das Problem nun behoben ist, stimmt es nachdenklich, dass dem Kunstforum der Bank Austria erst nach Intervention auffällt, dass der einzige barrierefreie Zugang für Rollstuhlfahrer, gehbehinderte Menschen und Eltern mit Kinderwägen unbenutzbar ist.

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