Karas: Weg vom Bild des bastelnden Behinderten
„Das Bild vom bastelnden Behinderten muss endlich der Vergangenheit angehören. Die Zukunft und Integration der Behinderten liegt in den neuen Medien, vor allem im Internet-Bereich“, sagte heute, Sonntag, Europaparlamentarier Othmar Karas, der gestern in Wien von 200 Delegierten einstimmig zum neuen Präsidenten des Vereins aller Körperbehinderten Österreichs (VAKÖ) gewählt wurde. Karas fordert, dass ein Teil der Behindertenmilliarde zur Imagekorrektur der Behinderten in Österreich verwendet wird.
„Die Anliegen der Behinderten dürfen auch in Zeiten des Sparens nicht zu kurz kommen“, betonte Karas und forderte eine konsequente und konkrete Umsetzung der Verfassungsbestimmungen. Es gehe vor allem um eine umfassende Integration. „Viele Behinderte, die in integrierten Schulen ausgebildet werden, stehen bei ihrem Berufseintritt vor dem Nichts. Hierzu müssen Konzepte entwickelt werden, um einen besseren Übergang ins Berufsleben zu ermöglichen.“
Darüber hinaus fordert Karas das Recht auf Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen. „Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um behinderten Menschen in die Kompetenz zu versetzen, ihre Interessen im Alltag selbstverständlich wahrnehmen zu können“, sagte Karas.
Weiters kündigte Karas an, dass der VAKÖ künftig als eigenständige Organisation in das Österreichische Hilfswerk integriert werde. „Diese Modernisierungsmaßnahme ist notwendig, um die jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit des Vereins zu sichern“, schloss Karas.
Anton Steiner
24.06.2019, 10:40
Sehr geehrter Herr Karas! Der Erste Kommentar zu diesem Artikel und das nach 18 Jahren! Wieso wird Herr Karas nicht immer wieder daran erinnert, dass Menschen mit Behinderung niemals Bürger der 3. Klasse sein dürfen?
Als Präsident des VAKÖ hat er die Pflicht, diverse Nachteilsausgleiche für Menschen mit Behinderung gesetzlich so zu regeln, dass die Betroffenen einen Rechtsanspruch darauf haben. Aber bitte nicht nur über Landesgesetze sondern über Bundesgesetze um Mindeststandards für alle österreichischen Bürger zu gewährleisten.
Trotzdem werden Behindertenwerkstätten weiterhin ausgebaut und forciert. Wenn sich soziale Dienstleistungsunternehmen gegen die Abschaffung der institutionellen Unterbringung wehren, muss die Politik mit entsprechenden Gesetzen darauf reagieren!
Europaweit agierende Unternehmen werden weiterhin gefördert um dieses System auszubauen. Es wird kein Unterschied zwischen Arbeit und Beschäftigungstherapie gemacht. Für beide Gruppen gibt es nur ein kleines Taschengeld.
18 Jahre nach Ihrer Feststellung, Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft zu integrieren, gibt es keine signifikanten Änderungen!
Oder waren es damals nur Lippenbekenntnisse im Wahlkampf?
Ihr Lieblingszitate: „Die Feigheit fragt ‚Ist es sicher?‘ Der Opportunismus fragt ‚Ist es diplomatisch?‘ Die Eitelkeit fragt ‚Ist es populär?‘ Doch das Gewissen fragt nur ‚Ist es richtig?‘ Und es kommt eine Zeit, in der man sich für eine Position entscheiden muss, die weder sicher, noch diplomatisch, noch populär ist, die man jedoch einnehmen muss, weil einem das Gewissen sagt, dass sie richtig ist.“ – Martin Luther King
Wenn es um Menschen mit Behinderung geht, plagt Sie nicht Tag und Nacht das schlechte Gewissen?
Die Kommissionsvorsitzenden Theresia Degener und der für
Österreich zuständige Rapporteur Damjan Tadic gratulierten den VertreterInnen des Dachverbands Selbstbestimmt Leben Österreich – SLIÖ, des Behindertenrates – ÖBR und der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen zur besonderen Qualität und umfassenden Kompetenz der Berichterstattung.
Darauf aufbauend konnten die Details der gravierendsten Missstände in den Bereichen Bildung, Arbeit, Selbstbestimmung, Persönliche Assistenz, Wohnen und Barrierefreiheit mit der Kommission erörtert werden.
UN-Prüfungskommission: Besonderes Augenmerk galt in den Diskussionen mit Juristen und mit der Vorsitzenden der Kommission den aktuellen Verschlechterungen und dem extremen Rückschritt in der Bildungsintegration: „Wie kann es im aktuellen Regierungsprogramm die Forderung nach Sonderschulen wie in den 1950er Jahren geben, obwohl die Sonderpädagogik bereits Teil der allgemeinen Pädagogikausbildung ist?“ äußert sich Tadic besorgt.
Ich habe mich bereits Anfang der 1970iger Jahre behindertenpolitisch eingebracht, Bin erst wieder 2012 auf viele Missstände aufmerksam gemacht geworden und mir ist die Zornesröte ins Gesicht gestiegen. Wenn Politiker eine Konvention unterzeichnen, muss ich annehmen, dass sie wissen, dass es nicht nur ein Stück Papier ist. Betroffene leiten von dieser Konvention große Hoffnungen ab.
Ich wünsche Ihnen trotzdem ein angenehmes politisches Werken! Ein freundliches Grüß Gott und liebe Grüße an Kira Grünberg!
Mit freundlichen Grüßen!
Steiner Anton und Maria
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