OTTO STÄNKERER: Kein Aufnahmestopp für Behinderte?

In diesen mageren Zeiten wird auch an den Universitäten versucht, die Kosten beim Personal einzubremsen.

Otto Stänkerer - Kürbis der böse schaut
BIZEPS

Gegen alle Beteuerungen, es würde an Behindertenposten nicht gespart, und in Bezug auf die Einstellungspflicht ohnedies traurig stimmend (der Bund zahlte 1995 ca. 28 Millionen Schilling Ausgleichstaxe und das Wissenschaftsministerium hat 343 offene Stellen, beide erfüllen nicht die gesetzliche Pflichtzahl), wird der Vollzug des Aufnahmestopps Behinderter auf die Universitäten selbst abgeschoben.

Das Aufnahmeverfahren Behinderter bleibt gleich kompliziert: das Bundeskanzleramt sucht Personen mit mind. 50 %igem Grad der Behinderung für die Besetzung von (Bundes)Planstellen.

Der neueste Haken dabei: Die Kosten für diese Stellen müssen nun zu 100 % die jeweiligen Universitäten übernehmen, doch diese sind zur Zeit aufgrund der Autonomiebestimmungen knapp bei Kasse bzw. haben ohnedies kein Geld für zusätzliche Ausgaben mehr.

Am Beispiel Uni Salzburg zeigt sich folgendes: Entweder die bewilligten Posten werden genommen (und auch bezahlt), oder die Bewilligung wird wieder entzogen. Die ohnedies gekürzten Töpfe sind leer und jede zusätzliche Ausgabe führt zur Unfinanzierbarkeit.

Das ist ein Aufnahmestopp für Behinderte und führt zu einer Finanzierungsschlacht zwischen Bund und Universitäten. Daß dies auf dem Rücken der Behinderten ausgetragen wird, finde ich sehr bedenklich, daß dies keine Bereitschaft zeigt, mehr Behinderte in den Bundesdienst aufzunehmen, scheint mir offensichtlich.

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