Noch bis Ende September können interessierte BesucherInnen die Wunderwelt des Jugendstils am Otto-Wagner-Spital kennenlernen.

Jeden Mittwoch gibt es ab 14 Uhr Spannendes und Wissenswertes rund um das Jugendstiltheater, die Otto Wagner-Kirche, das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes sowie zur Gedenkstätte Steinhof zu hören und zu sehen. Aufgrund des großen Interesses werden die Jugendstilführungen im Frühjahr des nächsten Jahres fortgesetzt.
Gleich zu Beginn der Führung wird auf die Geschichte der „Kinder vom Spiegelgrund“ hingewiesen. Am Spiegelgrund wurden systematisch behinderte „unbrauchbare“ Kinder erfasst, vernichtet oder als Versuchskaninchen für tödliche Experimente missbraucht.
Das Jugendstiltheater, als nächste Station, war ursprünglich das Gesellschaftshaus für PatientInnen und MitarbeiterInnen. Seit mehr als 35 Jahren werden hier zahlreiche wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen abgehalten. So nutzen auch die Wiener Festwochen das einmalige Ambiente für ihre Aufführungen. Im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes im Pavillon V begegnet man der Vergangenheit hautnah.
Die Ausstellung „Der Krieg gegen die ‚Minderwertigen‘ – Zur Geschichte der NS-Medizin“ über die Opfer vom Spiegelgrund informiert und berührt. Sie erläutert die nationalsozialistischen Medizinverbrechen in Wien und thematisiert auch den Umgang mit diesen Verbrechen nach 1945. Seit 2006 wurden von Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely 29 Überlebende vom Spiegelgrund mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. Den Abschluss der Führung bildet der Besuch in der Otto Wagner Kirche.
Der Eintritt für die „Jugendstilführung am Lemoniberg“ ist für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre frei. Jugendliche bis 18 Jahre zahlen sieben Euro, Pensionisten sechs Euro (in der Gruppe ab 15 Personen), Erwachsene zehn Euro. Führungen können unter der Telefonnummer 01/91060-11007 bzw. per E-Mail unter katharina.baier@wienkav.at vereinbart werden.